Du fragst dich: Bleibt mein Bauch so? Wann habe ich mein altes Gewicht wieder? Erfahre, welche Veränderungen der Körper nach der Geburt durchlebt und lass uns gleichzeitig mal bitte die Schönheit des Körpers nach der Geburt feiern.
Dein Körper durchläuft während der Schwangerschaft und der Geburt eine unglaubliche Veränderung. Es ist eine Zeit voller Freude, Vorfreude und auch Herausforderungen. Überleg dir mal: Dein Bauch hat sich geweitet und Raum geschaffen für dein Baby. Neun Monate lang war dein Essen sein Essen und nun hast du die Geburt gemeistert.
Ist das nicht ein Wunder?
Doch jetzt mal ganz ehrlich: Nach der Geburt beginnt eine nicht so glamouröse Phase des Mamaseins – und nein die Instagram-Bilder der top gestylten Mütter nach der Entbindung haben wenig mit der Realität zu tun.
Wenn die erste überwältigende Freude über dein Baby so langsam abschwächt, kann es gut sein, dass du dich fremd in deinem Körper fühlst. Dein Körper nach der Geburt ist anders – er fühlt sich anders an, sieht anders aus und das ist völlig normal. Mach dir das bewusst: Dein veränderter Körper ist ein Zeichen der Stärke, des Wachstums und der Liebe.
Du und dein Körper, ihr braucht jetzt etwas Geduld, denn die Schwangerschaft hat ihre Spuren hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis
Körper nach der Geburt: 12 Dinge, die sich ändern
Die sozialen Medien bilden nicht die Realität ab. Vielleicht hörst du mal hier, mal da was von Müdigkeit und Stimmungsschwankungen, ja. Aber hast du schon mal was von Hämorriden, Blasenschwäche und Scheidenpilz gehört? Damit haben nämlich die meisten Frauen zu kämpfen, aber nein: meist wird erzählt, dass nach der Geburt alles tiptop ist. #perfectlife – eben nicht!
Was dabei nicht gesehen wird: der Körper ist bei den ganzen Stars und Sternchen durch eine Straffung und einen Personaltrainer nach kürzester Zeit wieder in Form gebracht worden, das Kind ist bei einer Nanny und ein Koch bereitet noch die gesunden Mahlzeiten vor. Merkste selbst.
Katharina zeigt hier einmal ehrlich ihren After-Baby-Body in der Rückbildung:
Hättest du das so erwartet?
Ist es nicht viel schöner, wenn wir aufhören, uns zu vergleichen (vor allem sind Vergleiche mit einer falschen Realität schon mal gar nicht förderlich) und uns bewusst machen, dass der Körper nach der Geburt nun den Heilungsprozess antritt.
Sowohl mental als auch körperlich musst du jetzt einiges verarbeiten. Es hilft dir, einmal klar und deutlich zu lesen, was dabei alles normal sein kann.
Vielleicht treffen nicht alle folgenden Veränderungen auf dich zu, aber egal, was es bei dir ist: dein Körper hat eine Meisterleistung vollbracht – nimm dir jetzt die Zeit zum Heilen.
Hormonumstellung
Während deiner Schwangerschaft bildet die Plazenta die Hormone Östrogen und Progesteron. Sobald dein Baby geboren ist, stößt dein Körper die Plazenta bei der Nachgeburt ab. Dadurch fallen die Spiegel von Östrogen und Progesteron rapide ab. Diese hormonelle Veränderung kann bei vielen Frauen in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt zu Stimmungsschwankungen führen.
Gut möglich, dass du in dieser Zeit gereizter bist und leichter in Tränen ausbrichst. Diese Phase ist auch bekannt als Babyblues. Etwa 50 bis 80 Prozent der Mütter sind davon betroffen. Aber keine Sorge, die Symptome verschwinden in der Regel von selbst nach ein paar Tagen. In unserem Youtube-Video zum Thema Babyblues sprechen wir offen über das Gefühlschaos nach der Geburt.
Vaginaltrockenheit
Auch hier geht mal wieder ein großes Dankeschön an die Hormone raus. Gut möglich, dass du nach der Geburt mit Vaginaltrockenheit zu kämpfen hast. Der Hauptgrund für das Problem ist der Mangel an Östrogen nach der Geburt und während der Stillzeit. Dadurch wird die Schleimhaut dünner und empfindlicher und das Gleichgewicht der Vaginalflora kann gestört werden. Es ist einfach unangenehm und gut möglich, dass du dich dadurch nicht so ganz wohl in deinem Körper fühlst. Übrigens ist Scheidenpilz in der Schwangerschaft auch keine Seltenheit.
Gewichtszunahme
Das Gewicht ist ein sensibles Thema. Wie viel du während der Schwangerschaft zunimmst, kann vorab nicht definiert werden. In der Regel nehmen Frauen zwischen 11 bis 18 Kilo zu. Während der Schwangerschaft ist das erst mal nicht so dramatisch, da die Vorfreude über das Baby überwiegt, aber die Zeit nach der Geburt kann erstmal befremdlich sein.
Die gute Nachricht ist: Durch die Entbindung verlierst du etwa 5-7 Kilo – diese setzen sich aus Fruchtwasser, Plazenta, Blut und dem Gewicht des Babys zusammen.
Die Wassereinlagerungen brauchen etwas länger. Und generell haben die Hälfte aller Mütter nach etwa 6-9 Monaten nach der Geburt durch den veränderten Stoffwechsel sowie durch das Stillen wieder ihr Gewicht, das sie vor der Schwangerschaft hatten.
Aber diese Studien-Ergebnisse bringen dir nichts, wenn du zu der anderen Hälfte gehörst, die noch nach einigen Monaten ein höheres Gewicht als vorher hat. Es ist definitiv nicht leicht, sich an den neuen Körper zu gewöhnen. Dennoch muss das nicht für immer so bleiben, wenn du dich nicht wohlfühlst. Wie immer gilt: Eine ausgewogene Ernährung und das richtige Training unterstützt dich langfristig dabei.
Geburtsverletzungen wie Dammriss
Eine der größten Ängste vor der Geburt: der Dammriss. Doch was passiert dabei genau? Es ist eine Verletzung des Gewebes zwischen Vagina und After, die bei einer normalen Geburt auftreten kann. Es gibt verschiedene Grade von Dammrissen, von leichten Rissen bis hin zu schweren Verletzungen, die genäht werden müssen.
Autsch – das klingt schmerzhaft. Aber sollte es ein leichter Dammriss sein, hast du keine großen Probleme. Es kann aber sein, dass du nach einem stärkeren Dammriss Schmerzen beim Sitzen, Laufen oder beim Stuhlgang hast. Gut möglich, dass diese Beschwerden einige Monate dauern, bis sie völlig verschwinden. Hier erhältst du weitere Tipps, wie du den Dammriss vorbeugen kannst.
Hämorrhoiden
Halte dich fest: Die Hälfte aller schwangeren Frauen haben Hämorrhoiden. Du musst dich dafür nicht schämen. Wenn der Po juckt, ist das ein Anzeichen für Hämorrhoiden. Gut möglich, dass du damit auch erst nach der Geburt zu kämpfen hast.
In den meisten Fällen verschwinden Hämorrhoiden ein paar Wochen nach der Geburt – manchmal aber auch nicht. Das ist abhängig vom Grad. Mehr dazu findest du in unserem Artikel: Hämorrhoiden in der Schwangerschaft.
Haarausfall
Haare sind uns Frauen einfach heilig, oder? Leider ist es dennoch so, dass nach der Geburt bei fast zwei Drittel aller Frauen die Haare ausfallen. Ist das nicht heftig? Auch hier wird mal wieder klar: du bist nicht alleine. Grund ist auch hier der fallende Östrogenspiegel.
„Postnataler Haarausfall setzt häufig zwei bis vier Monate nach der Geburt ein.“
Was jetzt hilft ist eine nähstoffreiche Ernährung. Auch deine Eisenwerte solltest du im Blick haben und gegebenenfalls mit deinem Arzt darüber sprechen.
Hautveränderungen
Wir sind schon längst aus der Pubertät raus und jetzt geht das mit den Pickeln wieder los. Auch diese Veränderung kann belastend sein. Ungefähr 90 % aller Schwangeren leiden an Hautunreinheiten in der Schwangerschaft.
Jedoch verschwinden die nervigen Pickel oftmals nach dem ersten Trimester. Einige kämpfen auch mit Akne in der Schwangerschaft, die auch noch nach der Geburt anhält. Die hormonelle Umstellung nach der Geburt kann aber auch zu trockener Haut führen.
Du kannst es selbst am besten einschätzen, ob es sich nur um ein paar Mitesser und Pickel handelt oder ob es eher ein ausgeprägtes Problem für dich ist. Bei letzterem empfiehlt es sich, einen Hautarzt oder Hautärztin aufzusuchen.
Dehnungsstreifen
Zum Glück wird dieses Thema gerade auf Social Media immer mehr enttabuisiert. Es ist schließlich natürlich, dass deine Haut sich nicht nur am Bauch schnell ausdehnt, sondern auch andere Körperteile. Die Folge: Dehnungsstreifen. Das Model Ashley Graham hat nach der Geburt ihres Kindes wunderbare Worte für diese Veränderung gefunden:
„Wenn ich auf meine neuen Dehnungsstreifen schaue und auf die Veränderungen, die mein Körper durchmachte, erinnert mich das daran, dass Frauen wie Superheldinnen sind“.
Um ehrlich zu sein, bleiben uns nach der Geburt oft Dehnungsstreifen an Brust und Bauch erhalten. Allerdings verblassen sie im Laufe der Zeit etwas und mit einer guten Hautpflege können wir einiges bewirken.
Durch regelmäßige Hautpflege und Massagen, die die Durchblutung fördern, wie zum Beispiel Zupf-, Bürsten- und Ölmassagen, sowie Wechselduschen kann erreicht werden, dass Schwangerschaftsstreifen nach der Geburt verblassen und nicht mehr so deutlich sichtbar sind.
Blasenschwäche
Eine schwache Blase ist nicht nur während der Schwangerschaft ganz normal, sondern auch nach der Geburt haben etwa 20 % aller Frauen Blasenschwäche oder gar Inkontinenz. Grund dafür ist der strapazierte Beckenboden. Aber keine Sorge – das bleibt nicht für immer so. In der Regel kann Rückbildungstraining diese Beschwerden vollständig beheben. Auch eine moderne vaginale Lasertherapie kann helfen.
Veränderte Brust & Brustwarzen
Kaum jemand redet darüber und trotzdem fällt es dir auf und du fragst dich natürlich: Bleibt das so? Bereits während der Schwangerschaft wird nicht nur die Brust, sondern eben auch die Brustwarzen größer – letztere auch oftmals dunkler. Auch hier steckt mal wieder ein hormonelles Phänomen dahinter. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, denn in den meisten Fällen verschwinden diese Veränderungen nach dem Abstillen.
Wochenfluss
Wenn du eine Sache in der Schwangerschaft nicht vermisst hast, dann war das deine Periode, oder? Nach der Geburt hat jede, aber wirklich jede Frau, den Wochenfluss. Gut möglich, dass du dich fragst: wann zum Teufel hat das ein Ende?
Die Blutungen, die nach der Geburt auftreten sind aber sehr wichtig – vielleicht macht es das Ganze für dich etwas erträglicher, wenn du das weißt. Gewebereste und Schleimhaut werden von der Gebärmutter abgestoßen und fließen aus der Scheide. Der Wochenfluss kann 4 bis 6 Wochen andauern und während dieser Zeit verändert sich sowohl die Intensität als auch die Farbe des Ausflusses deutlich.
Was du beim dem Kaiserschnitt beachten solltest, erfährst du in unserem Artikel: Wochenfluss nach Kaiserschnitt.
Kaiserschnitt
Nach einem Kaiserschnitt herrschen nach der Geburt andere Besonderheiten. Vor allem benötigt er mehr Zeit für die Heilung – also gönne dir Ruhe. Mit dem Start der Rückbildungsgymnastik und das Heben schwerer Gegenstände solltest du noch etwas vorsichtiger sein, da der Körper Zeit benötigt, um sich von der Bauchoperation zu erholen.
Die Narbe ist oftmals anfangs schmerzhaft und Gehen und Bücken bereiten dir vielleicht Schwierigkeiten. Dennoch ist sie in der Regel nach etwa einem halben Jahr gut verheilt. Und ja, die Narbe bleibt dauerhaft bestehen. Mit einem Narbengel kannst du die Wundheilung unterstützen. Bereitet sie starke Probleme kann auch eine Lasertherapie helfen.
Was du für dich und deinen Körper tun kannst
Die Regeneration steht nach der Geburt im Vordergrund. Deshalb gibt es so einige Tipps, die du vorab beachten kannst, damit du dir das Leben in dieser Zeit erleichterst.
Die besten Tipps fürs Wochenbett
- Gönn dir die Zeit: Das Wochenbett ist dafür da, dass du dich zum einen von den Strapazen der Geburt erholst und zum anderen dein Baby kennenlernst. Nimm dir die Zeit – und damit sind nicht nur ein bis zwei Wochen gemeint. Im Schnitt beträgt das Wochenbett 6-8 Wochen. Es ist wichtig, dass du dich ausreichend ausruhst und auf deinen Körper hörst.
- Lass dir helfen: Egal, ob von deinem Partner oder von Bekannten. Du darfst dich jetzt um dich, deinen Körper und dein Baby kümmern und andere dürfen dich gerne mal bekochen und den Haushalt übernehmen. Auch wenn es dir vielleicht schwerfällt, abzugeben – tu es einfach. Es werden wieder andere Zeiten kommen, da wirst du wieder überall eingespannt sein.
- Online Kurs für Wochenbett absolvieren: Während dieser Zeit der Erholung und Bindung zwischen dir und deinem Baby ist es wichtig, dass du dich gut informierst und auf deine Bedürfnisse achtest. Unser Wochenbettkurs bietet umfassende Informationen über den Körper nach der Geburt, die richtige Hygiene und die körperliche Erholung. Du erhältst praktische Tipps und Übungen zur Rückbildungsgymnastik, die speziell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Körper nach der Geburt: Die Rückbildung ist wichtig
Die Muskeln im Unterleib sind nach der Schwangerschaft noch schlaff und benötigen einige Monate, um sich zu regenerieren. Rückbildungs-Yoga ist eine effektive und schonende Methode, um die inneren Organe zurückzubilden und die überdehnten Muskeln, insbesondere im Bauch- und Beinbereich, wieder zu stärken – und die auch selbst etwas Gutes zu tun.
Beginne mit langsamen Übungen und achte darauf, dass diese wirklich für die Rückbildung geeignet sind. Nach einer normalen Geburt kannst du bereits wenige Tage nach der Entbindung damit beginnen, die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren. Dies hilft dabei, die Muskeln in der Scheide zu straffen und die Verdauung anzuregen.
Bei einem Kaiserschnitt solltest du etwas länger warten, etwa 4 bis 6 Wochen, bevor du körperliche Anstrengungen unternimmst, insbesondere solche, die die Bauchmuskulatur beanspruchen. Nach einem Dammschnitt solltest du ebenfalls warten, bis die Naht vollständig verheilt ist.
Übrigens ist es ganz normal, dass du auch nach der Geburt noch so aussiehst, als wärst du im sechsten Monat schwanger.
Das liegt daran, dass deine Bauchmuskeln in den ersten Tagen und Wochen noch schlaff sind und deine Gebärmutter vergrößert ist. Die Rückbildung der Gebärmutter ist ein natürlicher Prozess, der durch eine Tastuntersuchung kontrolliert werden kann.
Erfahre hier 7 essentielle Tipps für die Rückbildung im Wochenbett.
Gesunder Körper nach der Geburt: Wie du mit Beckenbodentraining vorbeugen kannst
Beckenbodentraining ist nicht nur während und nach der Schwangerschaft geeignet, sondern du kannst damit vorbeugend beginnen. Vielleicht hast du bereits Sätze gehört wie „Das ist halt so“ oder „Das gehört halt dazu“ – doch die sind nicht wahr. Nur weil Beschwerden häufig sind, sind sie noch lange nicht normal.
Welche Vorteile das Beckenbodentraining mit sich bringt, liest du jetzt:
- Stärkung des Beckenbodens: Beckenbodentraining hilft dir dabei, die Muskeln des Beckenbodens zu stärken. Ein starker Beckenboden trägt dazu bei, Harninkontinenz zu reduzieren oder zu verhindern, indem er die Kontrolle über deine Blase verbessert.
- Vorbeugung von Geburtsverletzungen: Durch das Training des Beckenbodens während der Schwangerschaft stärkst du deine Muskeln, wodurch sich das Risiko von Dammrissen oder anderen Verletzungen während der Geburt verringern kann.
- Unterstützung der Organe: Ein starker Beckenboden trägt dazu bei, die Organe im Beckenbereich zu unterstützen und zu stabilisieren. Dies kann insbesondere nach der Geburt oder bei Problemen wie einem Gebärmuttervorfall von Vorteil sein.
- Verbesserung der Körperhaltung: Ein gut trainierter Beckenboden sorgt für eine bessere Körperhaltung. Er unterstützt deine Wirbelsäule und reduziert Rückenschmerzen.
- Steigerung des Wohlbefindens: Unsere Teilnehmerinnen der Kursen bestätigen: Beckenbodentraining verbessert dein allgemeines Wohlbefinden. Es kann dein Selbstbewusstsein stärken, dein Körpergefühl verbessern und dein Vertrauen in deinen Körper steigern. Und nur so am Rande erwähnt: Ein starker Beckenboden trägt auch zu deiner sexuellen Gesundheit bei. Er macht die Empfindungen intensiver. Klingt so, als wäre es ein absolutes Must-have – ist es auch.
Wir begleiten dich mit dem Beckenboden-Intensivkurs. Eines ist sicher: Du musst die Begleiterscheinungen der Schwangerschaft nicht hinnehmen. Wir bringen dich zurück in deine volle Kraft – und Schönheit!