Du fragst dich, wann deine Periode während der Stillzeit zurückkehrt oder ob ein unregelmäßiger Zyklus beim Stillen normal ist? Wir klären auf!
Inhaltsverzeichnis
Als frischgebackene Mama erlebst du vermutlich eine Achterbahn der Gefühle: Die Geburt will noch verarbeitet werden, du erholst dich von der Zeit der Schwangerschaft, hast den Babyblues hinter dir, deine möglichen Geburtsverletzungen heilen. Womöglich bist du müde und erschöpft, doch gleichermaßen überglücklich, dein kleines Wunder im Arm halten zu können.
Und dann: Irgendwo zwischen Windelwechseln, dem nächtlichen Dauerstillen und wunderschönen Momenten, in denen die Hormone übersprudeln, fragst du dich plötzlich: Wann kriege ich eigentlich meine Periode während der Stillzeit zurück?
Die Unsicherheit darüber, wann die Periode nach einer Schwangerschaft wieder zurückkehrt, haben fast alle Mamas. Komplizierter wird es, wenn du als Mama dein Baby stillst. Haben wir nicht alle schon mal gehört, dass man während der Stillzeit nicht schwanger werden kann?
Dieser Mythos hält sich aufrecht. Warum das so ist, erklären wir dir in diesem Artikel. Du erfährst außerdem von uns:
- wann deine Periode zurückkehrt
- wie sich das Stillen auf deinen Zyklus auswirkt
- ob Stillen ein sicheres Verhütungsmittel ist.
Lies den Artikel unbedingt bis zum Ende, denn dort haben wir von der MamAcademy noch ein Highlight für alle Mamas nach der Geburt.
Doch beantworten wir doch erst einmal die wichtigste Frage:
Wann setzt die erste Periode nach Geburt ein?
Nach der Geburt deines Babys durchläuft dein Körper eine besondere Veränderung zurück zum Normalzustand. Insbesondere deine Gebärmutter, die während der Schwangerschaft auf ein Vielfaches gewachsen ist, kehrt zurück zu ihrer ursprünglichen Größe und Funktion.
Wann schließlich die Periode zurückkehrt, ist bei jeder Frau sehr individuell zu betrachten. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass der Menstruationszyklus bei sehr vielen Frauen etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt wieder einsetzt. Das passiert, sobald sich die Hormonspiegel, insbesondere Östrogen und Progesteron, wieder stabilisieren.
Eine Ausnahme: Das Stillen hat darauf einen besonderen Einfluss, aber mehr dazu später. Ohne Stillen können deine Eierstöcke schneller wieder ihre Funktion aufnehmen und der erste Eisprung kann früher stattfinden. Doch auch hier gibt es individuelle Unterschiede.
Es ist in dieser Phase nich leicht, das wissen wir selbst zu gut, doch achte unbedingt darauf: Gib deinem Körper die Zeit, Ruhe und Aufmerksamkeit, die er braucht, um sich zu regenerieren und gut rückbilden zu können. Schließlich hat er gerade etwas Großartiges geleistet!
Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die erste Periode nach der Geburt oft unregelmäßig und anders sein kann, als du es gewohnt bist. Sie kann stärker oder schwächer sein, länger oder kürzer dauern. All das ist normal und Teil des Anpassungsprozesses deines Körpers. Bleib geduldig mit dir selbst!
Wann bekommt man seine Periode, wenn man stillt?
Wenn du dein Baby stillst, beeinflusst das maßgeblich, wann deine Periode zurückkehrt. Das Stillen hat sehr viele Vorteile für dich und dein Baby und setzt Hormone frei, die nicht nur die Milchproduktion anregen, sondern deinen Eisprung und somit deine Menstruation unterdrücken können.
Das Hormon Prolaktin spielt hier eine Schlüsselrolle. Es ist dafür verantwortlich, die Milchproduktion aufrechtzuerhalten – gleichzeitig hemmt es den Eisprung. Das bedeutet tatsächlich, dass viele Frauen ihre Periode während der gesamten Stillzeit nicht bekommen.
Aber: Das ist das keine universelle Regel. Bei einigen Frauen kehrt ihre Periode während der Stillzeit schon nach wenigen Monaten zurück, obwohl sie noch voll stillen. Andere hingegen haben ihre Menstruation erst wieder, nachdem sie komplett abgestillt haben. Eine Faustregel gibt es also nicht – alles hängt von deinem individuellen Hormonhaushalt und deinem Stillverhalten ab.
Wie wirkt sich das Stillverhalten auf den Zyklus aus?
Wenn du häufig und lange stillst, insbesondere auch nachts, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass deine Periode während der Stillzeit weiterhin ausbleibt. Sobald du jedoch mit der Beikost beginnst und die Stillintervalle größer werden, also mindestens vier bis fünf Stunden betragen, kann dein Hormonhaushalt sich langsam wieder normalisieren. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass deine Periode zurückkehrt.
Wichtig: Bitte geh geduldig und liebevoll mit dir um. Dein Stillverhalten entsprechend anzupassen, um deinen Zyklus in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen, ist nicht der richtige Weg für deinen Körper, der sich in der Regeneration befindet. Es ist ein natürlicher Prozess, der zur Rückbildung nach der Schwangerschaft gehört.
In unserem MamAcademy-Podcast Episode #135 sprechen wir drei Dinge an, die dir niemand übers Stillen sagt!
Wie kündigt sich die erste Periode während der Stillzeit an?
Für sehr viele Frauen ist die erste Periode nach der Geburt eine echte Überraschung – völlig ohne Vorwarnung tritt die Menstruation wieder auf. Andere Mamas bemerken jedoch vorab eine Reihe von Anzeichen, die darauf hindeuten, dass dein Zyklus zurückkehrt.
Dein Körper sendet dir möglicherweise Signale, dass sich die erste Periode während der Stillzeit ankündigt. Hast du eine gute Verbindung zu dir und deinem Körper, bemerkst du vielleicht folgende Anzeichen:
- Leichte Unterleibsschmerzen: Ähnlich wie Menstruationskrämpfe, können leichte Unterleibsschmerzen ein Hinweis auf deine Periode sein.
- Empfindliche Brüste: Hormonschwankungen können dazu führen, dass deine Brüste empfindlicher oder schmerzhaft werden.
- Veränderter Ausfluss: Du könntest bemerken, dass dein vaginaler Ausfluss sich verändert – er kann dicker, dünner oder farblich anders sein.
- Stimmungsschwankungen: Ein Auf und Ab deiner Emotionen, ähnlich dem PMS, kann ebenfalls ein Vorzeichen sein.
- Leichte Blutungen: Manche Frauen erleben leichte Schmierblutungen oder Spotting, bevor die eigentliche Periode einsetzt.
Diese Anzeichen sind nicht bei jeder Frau gleich und können variieren. Manche bemerken kaum etwas, während andere deutliche Symptome haben. Es ist nichts falsch daran, nicht zu merken, wenn deine Periode während der Stillzeit wieder einsetzt. Oder im Gegenteil: Die ersten Anzeichen stark wahrzunehmen.
Dein Körper hat mit der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit einiges durchgemacht und braucht Zeit, um sich zu erholen und wieder in den normalen Zyklus zu finden. Diese Anzeichen sind völlig normal und Teil des Prozesses. Bemerkst du jedoch starke Schmerzen oder ungewöhnliche Symptome, zögere nicht, mit deiner Gynäkologin darüber zu sprechen.
Unregelmäßige Periode während der Stillzeit?
Ja, es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Zyklus während der Stillzeit unregelmäßig ist – selbst wenn die Periode bereits zurückgekehrt ist. Dein Körper ist immer noch unter dem Einfluss der Hormone, die das Stillen unterstützen, insbesondere Prolaktin. Dieses Hormon kann deinen Eisprung unterdrücken oder hinauszögern, was zu einem unregelmäßigen Menstruationszyklus führt. Es kann einige Monate dauern, bis sich dein Zyklus wieder stabilisiert und regelmäßiger wird – muss aber nicht.
Tue dir etwas Gutes und schau dir den Postpartum Power Kurs für nach der Geburt an!
Jede Frau erlebt diese Phase unterschiedlich: Manche haben sofort einen regelmäßigen Zyklus, während andere starke Schwankungen und Unregelmäßigkeiten erleben. Solange du dich gut fühlst und keine ungewöhnlichen Symptome hast, brauchst du dir keine Sorgen machen.
Kann die Periode durch häufiges Stillen wieder ausbleiben?
Auch das passiert: Du hattest bereits deine Periode und dachtest, dein Zyklus ist nun zurück und dann wartest du plötzlich wieder viele Woche oder gar Monate auf die nächste Menstruation. Dein Hormonspiegel und auch dein Stillverhalten sind verantwortlich für die Rückkehr und das Einpendeln deines Menstruationszyklus. So kann es immer wieder vorkommen, dass sich die Häufigkeit des Stillens verändert oder dein Hormonhaushalt durch andere Faktoren (zB starken Schlafmangel, Mangelernährung, Stress) beeinflusst wird und dadurch die Periode während der Stillzeit wieder ausbleibt.
Wir von der MamAcademy können dazu nur sagen: Bleib geduldig und gehe liebevoll mit dir und deinem Körper um. Lerne insbesondere, auf deine Bedürfnisse zu hören und deinem Körper etwas Gutes zu tun. So gewinnst du mehr Vertrauen in ihn und lernst auch, die Signale deines Körpers besser zu deuten und ihn zu unterstützen.
Stillen als Verhütungsmethode: Wie sicher ist das?
Du dachtest bisher: Naja, ich stille ja, also brauche ich mir keine Gedanken um Verhütung zu machen. Doch wie du vielleicht mittlerweile vermutest, ist hier Vorsicht geboten.
Stillen kann zwar den Eisprung unterdrücken und die Rückkehr deiner Periode verzögern, aber es ist keine hundertprozentig sichere Verhütungsmethode. Die sogenannte Laktationsamenorrhoe-Methode (LAM) kann halbwegs sicher funktionieren, wenn du ausschließlich stillst und dein Baby jünger als sechs Monate ist. (siehe auch Studie hier)
Doch sobald du anfängst, seltener zu stillen oder Beikost einzuführen, nimmt die Zuverlässigkeit rapide ab. Möchtest du darauf wirklich vertrauen oder lieber auf Nummer sicher gehen?
Bitte beachte hier besonders: Der erste Eisprung tritt vor der ersten Periode ein! Du kannst also schwanger werden, ohne dass du auch nur einmal wieder deine Menstruation gehabt hattest. Genauso sagt deine Periode während der Stillzeit nur wenig über deine Fruchtbarkeit aus.
Also, wenn du gerade nicht wieder schwanger werden möchtest, sprich mit deiner Ärztin über andere Verhütungsmethoden, die besser zu deinem Lebensstil und deinen Plänen und deiner Libido passen.
Ein bisschen Vorsicht kann dir eine große Überraschung ersparen. Und falls du bei diesem Absatz nur laut lachen kannst, lies hier weiter: Keine Lust auf Sex nach der Geburt.
Fazit: Periode während der Stillzeit: Geduld und Selbstfürsorge helfen
Dein Körper hat in den letzten Monaten unglaublich viel geleistet und verdient jetzt jede Menge Geduld und Selbstfürsorge. Dass dein Zyklus nach der Geburt und die Periode während der Stillzeit noch nicht wie erwartet zurück ist oder überraschend früh zurück ist oder total unregelmäßig ist, ist nicht ungewöhnlich und nichts, worüber du dir Sorgen machen musst – sofern du keine starken Beschwerden hast.
Dein Körper findet langsam zu seinem neuen Gleichgewicht – das kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Wichtig ist, dass du auf dich selbst achtest und deinem Körper die Zeit gibst, die er braucht. Dazu beachte, dass dein neuer Zyklus anders sein kann als du ihn bisher kanntest, so wie auch deine Periode.
Vergiss auch nicht, dass das Stillen eine sehr liebevolle, wichtige und doch auch sehr anstrengende Geste ist, die du deinem Baby schenkst. Sei stolz darauf und erkenne das an!
Während du dich liebevoll um dein kleines Baby kümmerst, vergiss nicht, auch dir etwas Gutes zu tun. Genau für diese besondere Zeit, die jedoch auch viel Kraft kostet, haben wir bei der MamAcademy den Postpartum Power Rückbildungsyogakurs entwickelt.
Unser beliebtester Online-Kurs ist speziell darauf ausgerichtet, deinen Beckenboden zu stärken und dir mit Rückbildungsyoga dabei zu helfen, wieder in deine Kraft zu kommen. Du gewinnst ein besseres Körpergefühl, kriegst den Kopf frei und gewinnst wieder mehr Selbstvertrauen für dich, als Mama und Frau.
Denn: Du verdienst es, dich stark und wohl in deinem Körper zu fühlen – besonders während der Stillzeit. Ob mit oder Periode.