Du fragst dich, warum du kurz nach der Geburt so traurig bist? Erfahre, was hinter dem sogenannten Babyblues steckt und wie du ihn im Wochenbett überwindest.

Neun Monate hast du auf den Moment gewartet, endlich dein Baby im Arm zu halten. Dir vorgestellt, wie es sein wird, dieses kleine Wesen in deinem Bauch kennenzulernen. Eigentlich solltest du vor Glück strahlen. Und nun ist es gerade einmal ein paar Tage alt und statt der erwarteten Glücksgefühle und Wellen an Liebe, von denen immer gesprochen wird, bricht wie aus heiterem Himmel die Welt über dir zusammen. 

Alles steht plötzlich Kopf. Statt Freude empfindest du Traurigkeit, bist niedergeschlagen und kannst nicht aufhören zu weinen? 

Du erkennst dich selbst nicht wieder und es melden sich erste Zweifel an deinen Fähigkeiten als Mama? 

Dann steckst du vermutlich gerade mitten im Babyblues. 

Babyblues kommt überraschend, aber bleibt zum Glück nicht lange.

Das Wichtigste zuerst: Du bist nicht allein! 

8 von 10 frisch entbundenen Frauen erleben das postpartale Stimmungstief, das vor allem als Babyblues bekannt ist. 

Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eine vaginale Geburt oder einen Kaiserschnitt, eine Bauchgeburt, hatten. Wir von der MamAcademy können dich beruhigen: So schnell wie das Stimmungstief dich überfallen hat, verschwindet es in der Regel auch wieder. 

Diese Erfahrung machen viele der Teilnehmerinnen in unseren Kursen der MamAcademy-Plattform – und wir, Katha und Rieke, sind selber Mamas und kennen diese Phase.

Damit du besser verstehst, dass das, was du gerade erlebst, ganz normal ist, erklären wir dir, was es mit dem Babyblues auf sich hat, wie lange er dauert und wann du möglicherweise doch Hilfe suchen solltest. Zudem verraten wir dir unsere wertvollsten Tipps, mit denen du dich besser fühlst und der Babyblues bald überwunden ist. 

Um dir das Wochenbett nach der Geburt zu erleichtern und dir einen Raum zum Heilen und Ankommen zu schaffen, haben wir außerdem etwas Schönes entwickelt, von dem wir dir am Ende des Textes mehr erzählen möchten. 

Schließlich ist eine Geburt kein Zuckerschlecken und du darfst dich für diese Meisterleistung belohnen!

Was ist der Babyblues?

Das Fiese ist: gerade frisch entbunden, übermüdet und noch dabei, sich in der neuen Mama-Rolle zurechtzufinden, erwischt dich der Babyblues in einer ganz besonders sensiblen Phase. 

Bei dem Babyblues handelt es sich um besonders psychisch empfindliche Tage der frisch gewordenen Mama nach der Geburt. In der Regel tritt der Babyblues an Tag drei bis fünf nach der Entbindung ein

Bei den meisten Mamas dauert er nicht länger als eine Woche an, nicht selten verschwinden die Symptome auch schon nach einem Tag, manchmal sogar nach einigen Stunden wieder von ganz allein und müssen nicht behandelt werden. 

Da sich der Babyblues oft durch viele Tränen, Traurigkeit und Sorgen äußert, spricht man auch manchmal von den sogenannten „Heultagen“ nach der Geburt.

An diesen Symptomen erkennst du den Babyblues:

  • Traurigkeit und vermehrtes Weinen
  • Niedergeschlagenheit
  • Gesteigerte Emotionalität und Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit und erhöhte Sensibilität
  • Müdigkeit
  • Ängstlichkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Unsicherheit und Sorgen um dein Baby
  • Zweifel an deinen Fähigkeiten als Mama

Ursachen für den Babyblues: Hormone sind verantwortlich

Wie häufig, wenn wir unter Stimmungsschwankungen leiden, liegt es an den typischen Unruhestiftern: den Hormonen. Kurz nach der Geburt ist das aber auch ganz natürlich. Dein Körper, der bis dato voll damit beschäftigt war, dein Baby wachsen und gedeihen zu lassen, stellt sich nun wieder um. 

Das wiederum geht mit einem plötzlichen Hormonabfall einher. Und mit den Hormonen sackt auch deine Stimmung in den Keller. Du bist also nicht krank oder leidest an einer psychischen Störung. Der Babyblues zeigt nur, dass dein Körper sich wieder anpasst.

Keine Sorge: Der Babyblues ist ein ganz normaler Umstellungsprozess

Während der Schwangerschaft ist der Spiegel der Hormone Östrogen und Progesteron sehr hoch. Das ist wichtig, damit beispielsweise die Plazenta wächst und dein Körper auf die Milchbildung vorbereitet wird. Gleichzeitig wirken beide Hormone aber auch auf deine Stimmung. So sorgt Östrogen etwa für gute Laune. 

Was passiert, wenn die Konzentration des Hormons nun nach der Geburt plötzlich absackt, kannst du dir sicher vorstellen: Hallo Stimmungsschwankungen

Wir sind sensibel, traurig und niedergeschlagen. Doch sobald sich dein Hormonspiegel wieder eingependelt hat, verschwinden auch die Symptome. 

Babyblues: Der Unterschied zur Wochenbettdepression

Im Gegensatz zum Babyblues ist die Wochenbettdepression (Postnatale Depression) eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung im ersten Jahr nach der Schwangerschaft.

Während der Babyblues nach ein paar Tagen ganz von allein verschwindet, klingt die Wochenbettdepression nicht von selbst wieder ab und sollte medizinisch behandelt werden. Sie kann sich aus dem Babyblues entwickeln, aber auch im späteren Verlauf des Wochenbetts auftreten. 

Typische Symptome der Wochenbettdepression: 

  • Niedergeschlagenheit
  • starke Selbstzweifel
  • innere Leere und Ängste
  • das Gefühl, das Baby nicht genug lieben zu können

Verschwinden die Symptome des Babyblues also nicht nach ein paar Tagen oder treten später erneut auf, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Du kannst dich zuerst vertrauensvoll an deine Hebamme, Stillberaterin oder deinen Frauenarzt beziehungsweise deine Frauenärztin wenden.

8 Tipps, wie du gut durch die Babyblues-Phase kommst

Der Babyblues hingegen ist keine Krankheit ist und in der Regel verschwindet er genauso plötzlich wie er gekommen ist. Nervenaufreibend und emotional belastend ist er trotzdem und wir wollen ihn möglichst schnell wieder loswerden, um uns besser zu fühlen. 

Deswegen haben wir ein paar Tipps, die dir helfen können, diese Heultage durchzustehen.

  1. Gib dir Zeit und sei geduldig mit dir

Egal, wie sehr du dich auf dein Baby gefreut hast, es ist eine riesige Umstellung. Alles ist neu. Dein Körper hat Unglaubliches geleistet, möglicherweise konntest du dich von den Strapazen der Geburt noch gar nicht richtig erholen, du bist übermüdet und lernst dein Baby gerade erst kennen. Vieles muss erst noch verarbeitet werden. Das Weinen kann dir sogar dabei helfen, loszulassen und besser zu schlafen. Also: Lass es fließen.

  1. Mach dir bewusst, dass es nur eine kurze Zeitspanne so sein wird

Spätestens nach ein paar Tagen ist der Spuk wieder vorbei. 

  1. Schlafen und ausruhen so viel und so gut es geht 

Übermüdet und erschöpft malen wir vieles schwärzer, als es ist. Ruhe und Schlaf wirken daher sogar schon vorbeugend, aber auch wenn du mittendrin steckst.

  1. Bitte an den Heultagen um Hilfe

Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in dem du Verantwortung abgeben musst: Beziehe deinen Partner voll und ganz mit ein. Oder hole dir Hilfe von Freunde und Familie mit ein und kontaktiere deine Hebamme. Schließlich ist sie als Expertin genau für solche Momente da. Wie wird dich beruhigen können und dir das Gefühl geben, dass alles so gut ist wie es gerade läuft.

  1. Akzeptiere den Babyblues

Mach dir immer wieder bewusst, dass diese Heultage ganz normal sind und der Babyblues nichts über deine Liebe zu deinem Baby oder deine Fähigkeiten als Mama aussagt. Versuche den aktuellen Zustand zu akzeptieren, anstatt dir Schuldgefühle einzureden. Sei liebevoll zu dir!

  1. Macht es dir so einfach wie möglich

Wir wissen, es ist leichter gesagt als getan. Aber die Welt geht nicht unter, wenn die Wohnung nicht blitzblank ist. Viel wichtiger ist, dass es dir bald besser geht. Macht es dir daher so einfach wie möglich. Bestelle dir Essen oder bitte Partner, Freunde und Familie darum, für euch einzukaufen oder etwas Leckeres vorbeizubringen. 

  1. Tausch dich mit anderen Mamas aus

Von anderen zu hören, dass auch sie den Babyblues hatten und ihn vor allem überwunden haben, macht Mut und zeigt dir, dass du nicht allein oder ein Alien bist.

  1. Ganz viel Kuscheln

Bonding heißt das Zauberwort, das dir und deinem Baby in den ersten Tagen und Wochen besonders guttut. Also, kuschelt soviel ihr könnt!

Online-Kurs: Mach dich schlau und hole dir Infos zum Wochenbett und Babyblues

Der Babyblues kommt für viele aus heiterem Himmel, weil sie nicht auf ihn vorbereitet sind. Einige Mamas hatten vor der Entbindung noch nie etwas davon gehört. 

Aus eigener Erfahrung und der von unseren Kurs-Teilnehmerinnen wissen wir: Wissen gibt dir Power und macht nachher den Unterschied. Je besser wir uns mit den Themen rund um die Themen “Mama werden, Mama sein und Frau bleibe”n auskennen und je mehr wir über unseren Körper wissen, desto leichter fällt es uns, mit den Veränderungen im Wochenbett umzugehen und sie zu akzeptieren. 

Du darfst vor allem verinnerlichen: Es jetzt um dich, um deine (mentale) Gesundheit und um dein Wohlbefinden! Um Heilung, Regeneration und das Ankommen in deiner neuen Rolle als Mama. 

Um dich dabei zu unterstützen, haben wir einen Wochenbettkurs entwickelt, der dir unkompliziert alles mitgibt, was du in den ersten Wochen nach der Geburt brauchst. Mittlerweile hat er Hunderte Mamas in der ersten Zeit der Geburt unterstützen können. 

Gestalte die Zeit nach der Entbindung wirklich so, wie du es möchtest und sorge dafür, dass du sie wirklich genießen kannst – und die Heultage auch einfach die Heultage sein lassen kannst. 

Wochenbett-Onlinekurs