Ist der werdende Vater bei der Geburt dabei? Erfahre, wie dich dein Partner emotional und aktiv unterstützen kann. Realtalk!
Wenn du an die Geburt denkst, hast du vielleicht das Bild eines unterstützenden Partners an deiner Seite. Ein starker Begleiter, der in den intensivsten Momenten bei dir ist und ihr gemeinsam zum ersten Mal euer kleines Wunder in den Armen haltet.
Aus eigener Erfahrung können wir bestätigen, dass es wirklich richtig schön ist, den Partner dabei zu haben. Seine Nähe, seine Hand zum Festhalten, seine Stimme – all das kann dir Kraft geben.
Aber wir von der MamAcademy kennen auch die Frauen, die bei der Geburt aus unterschiedlichsten Gründen alleine im Kreisssaal waren. Und wir können dir sagen: Auch diese Geburten können wunderschön sein. Oftmals haben sich die Frauen besonders stark und in ihrer eigenen Kraft gefühlt.
Was lehrt uns das? Die wichtigste Vorbereitung auf die Geburt liegt bei uns Frauen. Und das sowohl körperlich als auch mental. Es ist natürlich wunderbar, wenn der werdende Vater dabei sein kann und eine unterstützende Rolle übernehmen kann und will – für dich, aber auch für das Bonding im Kreißsaal.
Doch du Liebe, wir sagen dir ganz ehrlich: Du solltest dich als Frau nicht zu sehr auf diese Unterstützung verlassen. Die Kraft für die Geburt brauchst vor allem DU. Und viele Männer, so lieb sie es auch meinen, wissen manchmal gar nicht genau, wie sie wirklich helfen können.
Aber was kann der Vater bei der Geburt tun, um dir zu helfen?
Zeigt dir dein Mann bisher vielleicht in dieser Hinsicht zu wenig Eigeninitiative? Kennen wir. Das liegt vor allem an der Unwissenheit und Unsicherheit (Studie Vater im Kreißsaal) – sie haben einfach keinen Schimmer, was sie erwartet. Und schon gar nicht, was DICH erwartet.
Deshalb kann es unglaublich hilfreich sein, wenn du deinen Mann bei deiner eigenen Geburtsvorbereitung mitziehst. Damit er weiß, wann und wie er dir am besten zur Seite steht und du dich sicher fühlst, ganz gleich, welche Situation auf euch zukommt.
In diesem Artikel teilen wir mit dir fünf Tipps, wie du deinen Partner auf diese besondere Rolle vorbereiten kannst.
Und lies unbedingt den Artikel bis zum Schluss, denn am Ende haben wir noch einen wichtigen Hinweis für dich, der für deine Geburt ein Gamechanger sein könnte!
Ich will jetzt schon wissen, was ich für mich tun kann>>>.
1. Seid gut informiert: Gemeinsame Geburtsvorbereitung
Eine der besten Möglichkeiten, deinen Mann auf die Geburt vorzubereiten, ist und bleibt es, gemeinsam einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Denn je mehr er über den Ablauf der Geburt weiß, desto sicherer wird er sich in seiner Rolle fühlen. Solche Kurse bieten nicht nur dir wertvolles Wissen über die einzelnen Phasen der Geburt, sondern auch deinem Partner – und helfen darüber hinaus, die Unsicherheit zu nehmen, die viele Männer spüren, wenn sie an den Kreißsaal denken.
Werdet euch gemeinsam darüber klar, was während der Geburt passieren kann, wie die Geburtsphasen ablaufen und welche möglichen Komplikationen auftreten könnten. So kann der Vater bei der Geburt gezielt reagieren, anstatt sich überwältigt zu fühlen. Auch über medizinischen Möglichkeiten wie Schmerzmittel oder PDA solltet ihr beide aufgeklärt sein.
Besonders wichtig: Er lernt auch, wie er dir bei den Wehen effektiv beistehen kann – sei es durch Atemtechniken, sanfte Berührungen, beim Halten bestimmter Positionen oder einfach durch seine Anwesenheit.
Ihr schafft es nicht, gemeinsam einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen? Dann schau mal hier: MamAcademy Online-Geburtsvorbereitungskurs>>>
2. Wünsche & Grenzen klar kommunizieren: Der Geburtsplan
Ein Geburtsplan ist nicht nur für dich wichtig, sondern auch für deinen Partner. Er hilft ihm zu verstehen, welche Wünsche du hast und wie er dich als Vater bei der Geburt bestmöglich unterstützen kann.
Oft gehen wir selbst davon aus, dass unser Partner schon wissen wird, was wir in einem bestimmten Moment brauchen – aber das ist unter der besonderen Situation unter der Geburt leider nicht immer der Fall.
Da kann es auch für dich schwierig sein, die richtigen Worte zu finden oder klar zu kommunizieren, was dir in der Situation hilft oder was du gern willst.
Deshalb ist es so wichtig, vorher gemeinsam zu besprechen, was deine Wünsche sind:
- Willst du Schmerzmittel oder lieber natürliche Methoden zur Schmerzlinderung?
- Welche Interventionen möchtest du vermeiden?
- Wie stellst du dir die Atmosphäre im Kreißsaal vor?
- In welcher Geburtsposition möchtest du gern dein Kind zur Welt bringen?
- Was passiert nach der Geburt mit der Nabelschnur, Plazenta etc.?
Wenn dein Partner all das vorher weiß, kann er in kritischen Momenten für dich sprechen und sicherstellen, dass deine Wünsche respektiert werden, wenn du selbst gerade nicht dazu in der Lage bist.
Auch deine Grenzen sollten klar benannt werden. Es kann befreiend sein, deinem Mann zu sagen, was du definitiv nicht möchtest. Eine offene Kommunikation sorgt nicht nur dafür, dass du dich sicherer fühlst, sondern stärkt auch eure Verbindung – und er weiß genau, was von ihm erwartet wird.
So kann er die Rolle eines unterstützenden und liebevollen Partners optimal ausfüllen und wird sich dabei auch sicherer fühlen.
3. Aktiv unterstützen: Massage, Atemtechniken & Entspannung
Während der Geburt kann der werdende Vater mehr tun, als nur Händchen halten – er kann aktiv mithelfen, die Situation für dich angenehmer zu gestalten: Eine sanfte Massage des unteren Rückens oder der Schultern kann in bestimmten Phasen der Wehen unglaublich wohltuend sein und hilft, Verspannungen zu lösen.
Auch Atemtechniken, die ihr gemeinsam gelernt habt, können den Unterschied machen: Wenn dein Partner dich daran erinnert, ruhig und tief zu atmen, kann das deine Schmerzen lindern und dir neue Kraft geben. Vertrau uns: Deine Atmung wird unter der Geburt deine beste Freundin!
Manchmal hilft es auch, wenn der Vater bei der Geburt dich einfach an positive Affirmationen erinnert, die ihr vielleicht schon vorher besprochen habt – also kleine Sätze, die dich mental stärken und dich durch die Wehen begleiten. Viele Frauen finden diese Art der Unterstützung besonders hilfreich, weil sie den Fokus weg von den Schmerzen und auf das positive Erlebnis der Geburt lenkt. Diesen Fokus zu halten, ist unter der Geburt herausfordernd.
Aber – und das ist ein wichtiger Punkt – es gibt Momente während der Geburt, in denen du vielleicht einfach keine Berührung ertragen kannst. So gut die Massagen oder Streicheleinheiten auch gemeint sind, manche Frauen empfinden sie plötzlich als unangenehm oder störend. Das ist völlig normal!
In solchen Momenten sollte dein Partner das akzeptieren und sich zurücknehmen, ohne es persönlich zu nehmen. Bereite ihn darauf vor, dass das passieren kann!
4. Ruhig bleiben: Emotionale Unterstützung
Die Geburt ist ein intensives Erlebnis, das sowohl körperlich als auch emotional und mental fordernd ist. In diesen Momenten ist es besonders wichtig, dass dein Partner Ruhe ausstrahlt – auch wenn er in dieser Situation sicher selbst vielleicht nervös oder unsicher ist.
Ein gelassener Vater bei der Geburt kann dir helfen, in schwierigen Momenten einen klaren Kopf zu bewahren und Vertrauen in den Prozess zu finden. Oft ist es diese emotionale Unterstützung, die dir den nötigen Halt gibt, wenn es darauf ankommt. Manchmal ist es weniger wichtig, aktiv zu handeln, als vielmehr, einfach für dich da zu sein, dich zu beruhigen und dir das Gefühl zu geben, dass ihr das gemeinsam durchsteht.
Dein Partner kann in diesen Momenten auch eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen: Wenn du dich von den fremden Stimmen und Aktivitäten im Kreißsaal überfordert fühlst, kann er helfen, indem er liebevoll wiederholt, was die Ärztin oder Hebamme gerade erklärt oder tun werden.
Das hilft, den Fokus auf dich zu richten und gibt dir eine zusätzliche Stütze, um dich auf das Wesentliche – die Geburt deines Babys – zu konzentrieren. Also: Ein beruhigendes Wort, eine sanfte Berührung oder einfach nur seine vertraute Nähe können in diesen Momenten Gold wert sein.
5. Nach der Geburt: Die Rolle des frischgebackenen Papas
Die ersten Stunden nach der Geburt sind besonders wertvoll für euch als Familie. Dein Partner sollte sich darauf vorbereiten, dass auch nach der Geburt viel Unterstützung gebraucht wird. Sowohl für dich als auch für das kleine Neugeborene.
Bereits im Kreißsaal gehts los mit dem Elternsein: Durch engen Hautkontakt könnt ihr sofort eine vertraute Nähe zu eurem Baby schaffen, was für die Bindung von unschätzbarem Wert ist. Jetzt müsst ihr auch wissen, wer die Nabelschnur durchtrennen möchte oder wie ihr mit der Plazenta verfahren wollt – genau diese Entscheidungen solltet ihr im Idealfall schon vor der Geburt getroffen haben, damit ihr in dem Moment nicht völlig ratlos dasteht.
Während der ersten Stunden nach der Geburt kann der Papa außerdem beim Wiegen und Anziehen des Babys unterstützen. Oft wird auch bereits im Kreißsaal das erste Mal gestillt – hier kann er dir dabei helfen, das Baby richtig zu halten und dich bei den ersten Versuchen unterstützen.
In diesen ersten Momenten nach der Geburt geht es nicht nur um praktische Unterstützung, sondern auch um viel Nähe und ganz viel Kuscheln. Es ist die Zeit, in der ihr gemeinsam den Start in euer neues Familienleben genießen könnt und solltet – gepaart mit ganz viel Aufregung und Unsicherheit.
Fazit Vater bei der Geburt: Vorbereitung ist das A und O – für dich und deinen Partner
Die Geburt ist einer der intensivsten und schönsten Momente im Leben. Sie wird dir all deine Kraft abverlangen, aber sie schenkt dir auch unvergessliche Augenblicke – und manchmal verläuft sie leider nicht so wie wir es uns vielleicht erträumt haben.
Genau deshalb ist es wichtig, dass du dich auf dich selbst verlässt, dich gut vorbereitest und weißt, dass du die Stärke in dir trägst – egal, ob der Vater bei der Geburt dabei ist oder nicht. Trotzdem kann es natürlich wundervoll sein, wenn er eine aktive Rolle übernimmt und dich während der Geburt unterstützt. Vorausgesetzt, er weiß, was auf ihn zukommt und wie er dir wirklich helfen kann. Mit den richtigen Vorbereitungen und Absprachen kann er euch beiden die Sicherheit geben, die du in dem Moment brauchst.
Du fragst dich, was jetzt das Richtige FÜR DICH ist?
Parallel zu einem Geburtsvorbereitungskurs ist ein Schwangerschafts-Yoga-Kurs die perfekte Ergänzung, um dir selbst etwas Gutes zu tun. Hier lernst nicht nur du, dich körperlich und mental auf die Geburt vorzubereiten.
Du lernst deinen Körper zu spüren und auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören. Durch die richtigen Atemtechniken und Entspannungsmomente stellst du die Weichen für eine positive Geburtserfahrung.
Wenn du dich gut vorbereitet und stark genug für die Geburt fühlst, bringt das auch deinem Partner mehr Gelassenheit, Sicherheit und Klarheit darüber, wie er dich als Vater bei der Geburt unter den Wehen unterstützen kann.