Kaum ist dein Baby auf der Welt, beginnt eine der faszinierendsten Veränderungen deines Körpers: der Milcheinschuss. Erfahre, wie der Stillstart gelingt!

Vielleicht hast du schon davon gehört und fragst dich, was es mit dem Milcheinschuss auf sich hat. Oder du wartest gespannt darauf, dass es passiert – oder du bist mittendrin und erstaunt über deine Brüste, die gefühlt plötzlich zu wassergefüllten Ballons geworden sind.

Und hey, wir von der MamAcademy verstehen dich! Die ersten Tage nach der Geburt sind eine Achterbahn der Emotionen, voller Glücksmomente, Erschöpfung und unzähliger neuer Erfahrungen. Und dann kommt da noch der Milcheinschuss dazu, mit all seinen Höhen und Tiefen. 

Doch keine Sorge: Wir erklären dir ganz genau, was passiert, wie du damit umgehst und was du tun kannst, wenn es mal unangenehm wird.

Aber wer sind wir eigentlich? 

Wir sind Rieke und Katha von der MamAcademy – Gynäkologin, Mama, Yoga-Lehrerin, Coach und Expertinnen für alles rund um Schwangerschaft, Geburt und Rückbildung. 

Wir begleiten dich durch diese besondere Zeit mit fundiertem Wissen aus der Wissenschaft und Praxis, sehr viel Herz und einer guten Portion Realtalk.

Also, wir erklären dir jetzt, was es mit dem Milcheinschuss auf sich hat!

Was ist ein Milcheinschuss?

Der Begriff „Milcheinschuss“ beschreibt die Phase, in der dein Körper von der ersten, noch recht geringen Milchproduktion nach der Geburt auf eine reichhaltigere Versorgung umstellt. 

In den ersten Tagen nach der Geburt bildet deine Brust zunächst das sogenannte Kolostrum – eine dickflüssige, goldgelbe Vormilch, die voller Nährstoffe und Antikörper steckt und deshalb als sehr wertvoll für dein Baby gilt.

Doch etwa zwischen dem zweiten und vierten Tag nach der Geburt wird die Muttermilchproduktion richtig hochgefahren: Deine Brüste werden größer, fester und oft auch deutlich empfindlicher – genau das ist der Milcheinschuss.

Wie merkt man einen Milcheinschuss? Symptome im Überblick

Der Milcheinschuss kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Hier sind einige der typischen Anzeichen:

  • Deine Brüste fühlen sich praller, schwerer und voller an.
  • Sie können warm bis heiß werden.
  • Du spürst ein leichtes Kribbeln oder Ziehen.
  • Manchmal kommt es zu Schwellungen und Spannungsgefühlen.
  • Einige Frauen berichten sogar von leichtem Fieber (das sogenannte „Milchfieber“, das aber meist harmlos ist).

Wie Mütter nach der Geburt den Milcheinschuss empfinden, ist sehr individuell. Einige nehmen ihn kaum wahr und wieder andere leiden sehr unter der Umstellung der Brüste und empfinden sie als schmerzhaft und unangenehm.

Wann tritt der Milcheinschuss auf?

Der Milcheinschuss setzt typischerweise zwischen dem zweiten und vierten Tag nach der Geburt ein. 

Jedoch sind wir ja Frauen und keine Maschinen, erst recht nicht nach einer Entbindung. 

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn er sich mal um ein bis zwei Tage verzögert, etwa nach einem Kaiserschnitt oder wenn es Komplikationen bei der Geburt gab. Das ist noch kein Grund zur Beunruhigung.

Wie lange dauert der Milcheinschuss?

Die akute Phase des Milcheinschusses hält ungefähr zwei bis drei Tage an.

Danach pendelt sich die Milchproduktion ein und passt sich den Bedürfnissen deines Babys an – wenn du denn stillen möchtest. Falls du das Gefühl hast, dass deine Brüste noch länger überspannt und prall sind, kann das auch an einem Milchstau liegen.

Eine Hebamme oder Stillberaterin kann dir dafür eine sehr gute Unterstützung sein.

Welche Probleme kann es beim Milcheinschuss geben?

Manchmal läuft der Milcheinschuss nicht ganz reibungslos. Zu den häufigsten Problemen zählen:

  • Zu starke Schwellung: Wenn die Brüste extrem hart und prall sind, kann dein Baby Schwierigkeiten haben, richtig anzudocken.
  • Schmerzen und Spannungsgefühl: Manche Frauen empfinden den Milcheinschuss als sehr unangenehm.
  • Verhärtungen oder Milchstau: Wenn die Milch nicht richtig abfließt, kann es zu einem Stau kommen, der sich in Knubbeln und Druckempfindlichkeit äußert.

Der weibliche Körper ist ein absolutes Wunderwerk und wir alle können stolz darauf sein, was dieser insbesondere in der Schwangerschaft und nach der Geburt leistet.

Und trotzdem ist es für uns Frauen manchmal nicht leicht, mit diesen Veränderungen und Herausforderungen umzugehen. 

Du bist damit also ganz und gar nicht allein, wenn du diese Verä

Hole dir Unterstützung und scheue dich nicht davor, deine Gynäkologin, Hebamme oder eine Stillberaterin um Rat zu fragen, wenn du dich mit der Situation unwohl fühlst.

Was tun bei Schmerzen beim Milcheinschuss? Die besten Tipps und Hausmittel

Keine Frage: Der Milcheinschuss kann uns manchmal etwas überrollen. Wenn deine Brüste zu sehr schmerzen, gibt es einige einfache Tipps, dir dir in dieser Zeit helfen können: 

  • Häufiges Anlegen: Dein Baby ist die beste Hilfe! Je öfter du es zum Trinken anlegst, desto schneller pendelt sich die Milchproduktion ein und ein Milchstau kann so vorgebeugt werden.
  • Wärme vor dem Stillen, Kälte danach: Eine warme Dusche oder ein warmer Waschlappen hilft (feuchte Wärme), den Milchfluss in Gang zu bringen. Nach dem Stillen lindert ein kaltes Gelkissen die Schwellung.
  • Sanftes Massieren: Kreisende Bewegungen mit den Fingerspitzen können den Milchfluss unterstützen und Verhärtungen in den Milchgängen und Brustdrüsen entgegenwirken.
  • Quarkwickel: Klingt verrückt, ist aber ein Geheimtipp im Wochenbett. Hilft super gegen Schwellungen und schmerzende Brüste – auch bei einem Milchstau.

Besonders wichtig ist jedoch: Ruhe. Gehe das Mama-Sein langsam an. 

Stress durch viel Baby-Besuch oder zu viel Aktivität in den ersten Tagen nach der Geburt können die Beschwerden verschlimmern.

Rückbildung im Wochenbett? Erfahre hier, wie viel Aktivität möglich ist!

Bekommt man einen Milcheinschuss, wenn man nicht stillt?

Ja! Auch wenn du dich gegen das Stillen entscheidest oder aus medizinischen Gründen nicht stillen kannst, setzt der Milcheinschuss ein. 

Dein Körper „denkt“ nämlich, dass dein frischgeborenes Baby Milch braucht. 

In diesem Fall ist es wichtig, die Brust nicht zu sehr zu stimulieren, um die Milchproduktion natürlich zurückgehen zu lassen. Eng sitzende BHs, Salbei- oder Pfefferminztee und Kälte können helfen.

Wenn ein Baby nicht angelegt wird, signalisiert es deinem Körper mit der Zeit, dass die Milch nicht gebraucht wird

Was sollte man bei einem Milcheinschuss beachten?

Ruhe, Ruhe, Ruhe – das ist jetzt das Allerwichtigste! 

Dein Körper leistet gerade Unglaubliches und verändert sich nach der Geburt. Es ist völlig normal, dass du dich erschöpft fühlst. Also leg dich hin, kuschle mit deinem Baby (Bonding!) und versuche, so oft wie möglich zu stillen. 

Denn genau das hilft am besten: Dein Baby reguliert durch das Saugen die Milchproduktion, und je öfter du es anlegst, desto schneller pendelt sich alles ein.

Und vergiss nicht, tief durchzuatmen! 

Sanfte Atemübungen oder eine kurze sanfte Yoga-Einheit können dir helfen, dich zu entspannen und wieder in deine Kraft zu kommen. Dein Körper macht das großartig – vertraue ihm! 

Zusammengefasst:

  • Sei geduldig mit dir und deinem Körper.
  • Still nach Bedarf – dein Baby reguliert die Milchmenge am besten.
  • Sorge für Entlastung, wenn die Brüste zu prall werden.
  • Trink genug und ruh dich aus – dein Körper leistet gerade Großes!

Das Wochenbett ist eine wichtige Zeit zur Erholung, Regeneration und zum Gewöhnen an dein neues Leben mit Baby. Sei liebevoll zu dir!

Fazit: Milcheinschuss – ein wunderbares, aber intensives Erlebnis

Der Milcheinschuss ist ein kraftvolles Zeichen dafür, dass dein Körper genau weiß, was er tut. Auch wenn diese Phase nach der Geburt mit gewissen Herausforderungen verbunden sein kann, gibt es einige Möglichkeiten, wie du es dir leichter machen kannst.  

Dein Baby ist dabei der beste „Regulator“ – je mehr es trinkt, desto schneller findet dein Körper seine Balance. Ansonsten schaue auch gut auf dich und gönne dir viel Ruhe!

Falls du dich in dieser turbulenten Zeit nach ein wenig Entspannung sehnst und gleichzeitig langsam wieder in deine Kraft kommen möchtest, dann schau dir unseren Postpartum Power Rückbildungskurs einmal genau an.

Er hilft dir nach der Geburt, wieder in deinen Körper hineinzufinden und schenkt dir Wohlbefinden und Energie. Und ja: Auch schon im Wochenbett sind bereits sanfte Übungen möglich.

Wir freuen uns auf dich!

Postpartum Power - Rückbildung
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