Du fragst dich: „Ist Haarausfall in der Schwangerschaft normal?“, „Wann hört das auf?“ „Und was kann ich tun?“ Wir haben alle Antworten für dich auf einen Blick zusammengefasst.

Vorweg: Haarausfall in der Schwangerschaft ist nicht ungewöhnlich, kommt allerdings im Vergleich zum Haarausfall nach der Schwangerschaft deutlich seltener vor.

Dennoch ist es ein emotionales Thema. Vielen Frauen sind ihre Haare einfach heilig. Verständlicherweise tut es dann weh, wenn sich diese plötzlich vermehrt in der Bürste statt auf dem Kopf wiederfinden.

Vor allem heißt es ja immer so schön, dass während der Schwangerschaft die erhöhte Ausschüttung des Hormons Östrogen dafür sorgt, dass du dich rundum schön fühlen solltest – der sogenannte Schwangerschafts-Glow.

Die Haare erscheinen EIGENTLICH fülliger und glänzender, das Hautbild verfeinert sich, der Teint wirkt strahlend und rosig. Schwangere sollen also aussehen wie die Models in einer Beauty-Werbung? Wenn das Wörtchen EIGENTLICH nicht wäre…

Was ist, wenn genau das Gegenteil passiert?! Nicht immer ist es eben so, wie es im Buche steht.

Bei manchen Frauen werden die Haare dünner und fallen in größeren Mengen aus und das schon während der Schwangerschaft.

Laut Studien leidet jede zweite Frau NACH der Schwangerschaft an Haarausfall, aber einige eben auch schon währenddessen.

Dein Körper durchläuft während der Schwangerschaft viele hormonelle Veränderungen, die auch das Haarwachstum beeinflussen. Darum ist es möglich, dass plötzlich mehr Haare ausfallen als üblich.

ABER: Das ist erst mal kein Grund zur Besorgnis.

Im Regelfall hört das nach kurzer Zeit wieder auf und dein Haarwachstum normalisiert sich wieder. Wir von der MamAcademy klären dich auf. Am Ende dieses Artikel weißt du

  • warum es zu Haarausfall in der Schwangerschaft kommt
  • welche Ursachen der Haarverlust haben kann
  • und was du dagegen tun kannst

Los gehts.

Anzeichen: Wie äußert sich der Haarausfall in der Schwangerschaft?

Unabhängig von der Schwangerschaft verliert jeder Mensch bis zu 100 Haare am Tag. Wenn deine Haare deutlich dünner und spröder werden und du bemerkst, dass auch größere Mengen an Haaren ausfallen als zuvor, kann es sich um schwangerschaftsbedingten Haarausfall handeln. In selten Fällen tritt der sogenannte kreisrunde Haarausfall auf.

Haarausfall in der Schwangerschaft tritt zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf – das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Es gibt keine Faustregel. Generell ist es möglich, dass dir bereits in der frühen Schwangerschaft erste Haare vermehrt ausfallen,. Doch genauso gut kann er erst später im Verlauf vorkommen. 

Es gibt so einige Möglichkeiten, wieso du bereits in der Schwangerschaft Haare verlierst. Wenn du dich unsicher fühlst, sprich mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin, um die Ursachen eingrenzen.

Hormone

Dein hormonelles Gleichgewicht ist während der Schwangerschaft gestört. Eigentlich verlangsamt der gestiegene Östrogenspiegel den natürlichen Prozess des Haarausfalls – aber eben nicht immer. Durch den plötzlichen Anstieg der Hormone Östrogen und Progesteron besteht die Möglichkeit, dass es ebenso zu sprödem und dünnem Haar kommt – bis hin zu Haarausfall.

Eisenmangel

Jede zweite Schwangere hat einen Eisenmangel und ist dadurch auch anfälliger für einen Haarausfall in der Schwangerschaft. Übermäßiger Eisenmangel macht sich außerdem durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, fehlender Appetit und ein blasses Erscheinungsbild der Haut bemerkbar.

Mehr dazu findest du hier: Eisenmangel in der Schwangerschaft.

Schilddrüsenprobleme

Einige Schwangere haben Probleme mit ihrer Schilddrüsenfunktion. Haarausfall ist ein typisches Symptom bei einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Dazu kommen auch Anzeichen wie Abgeschlagenheit, Muskelkrämpfe und Verstopfung.

Kommt dir das bekannt vor? Dann lass deine Schilddrüsenwerte von deiner Frauenärztin überprüfen.

Sowohl bei Schilddrüsenproblemen als auch bei Eisenmangel ist der Haarausfall in der Regel nur temporär.

Wenn der Hormonspiegel wieder im Gleichgewicht ist, reguliert sich meist auch wieder das Haarwachstum. Das geschieht meist einige Monate nach der Entbindung.

Pille abgesetzt

Wenn du erst vor kurzem die Anti-Baby-Pille abgesetzt hast und relativ schnell schwanger geworden bist, besteht die Möglichkeit, dass du deshalb unter Haarausfall in der Schwangerschaft leidest.

Wieso ist das so?

Weil die Pille den Östrogenspiegel künstlich hochhält. Wenn du dann schwanger wirst, ist der Östrogenspiegel im Blut meist nicht so hoch wie zu der Zeit der Pilleninnahme. Die Haare können also ausfallen.

Genetische Faktoren

Ein weiterer Grund für Haarausfall in der Schwangerschaft sind genetische Faktoren. Wenn deine Mutter bereits Haarausfall während der Schwangerschaft hatte, steigt auch das Risiko für dich.

Unausgewogene Ernährung

Generell braucht dein Körper ausreichend Vitamine und Mineralstoffe und besonders ist der Schwangerschaft darfst du da nochmal vermehrt ein Auge darauf werfen.

Deshalb widmen wir bei der MamAcademy in unserem Online-Programm „Gesund durch die Schwangerschaft“ dem Punkt Ernährung ein eigenes, umfangreiches Modul. Dort erfährst du auch, welche Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere sinnvoll sind.

Wenn du dich gesund und ausgewogen ernährst, kannst du einem mangelbedingten Haarausfall entgegenwirken.

Stress

Die Wahrheit: Stress begünstigt Haarausfall.

Das Thema gilt natürlich nicht nur für die Schwangerschaft, sondern auch sonst. Dein Körper schüttet bei Stress vermehrt das Hormon Cortisol aus, welches das Haarwachstum hemmt.

Zudem gibt es um jeden Haarfollikel Nervenfasern, die verschiedene Botenstoffe freisetzen. Diese Stoffe reizen Abwehrzellen und führen zu einer Entzündung, bei der Zellen absterben. Das führt zu Haarausfall.

Oftmals leichtergesagt als getan: Versuche wirklich, dich zu entspannen und dir in der Schwangerschaft regelmäßig Ruhepausen zu gönnen.

Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen dabei sehr gut. In unserem Online-Yoga-Kurs für Schwangere erhältst du die passenden Übungen.

4 Tipps: Was hilft gegen Haarausfall in der Schwangerschaft?

Bitte keine Panik bei Haarausfall!

Es gibt einige Tipps und Tricks, die dir unterstützend zur Seite stehen.

An sich kannst du den hormonellen Haarausfall auch nicht stoppen – es ist ein Prozess und die Haare werden wieder nachwachsen.

Wenn du dir Sorgen machst oder der Haarausfall sehr stark ist, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen. Sie können dich beraten und möglicherweise weitere Untersuchungen durchführen, um andere mögliche Ursachen für den Haarausfall auszuschließen.

  • Pflege mit Öl: Wenn du regelmäßig deine Kopfhaut pflegst, hilft das deinem Haar. Eine gute Möglichkeit ist es, vor dem Schlafengehen zweimal pro Woche Haarpflegeöl aufzutragen. Natürliche Öle wie Kokosnuss-, Mandel- oder Olivenöl sind besonders gut für die Gesundheit deines Haares.
  • Strapaziere dein Haar nicht: Wenn du mit Haarausfall zu kämpfen hast, ist es in erster Linie wichtig, dein Haar nicht noch mehr zu strapazieren. Vermeide bestenfalls Frisuren, die zu sehr an der Kopfhaut ziehen, zu häufiges waschen und kräftiges Kämmen. Außerdem ist es von Vorteil, die Haare mit kalter Luft zu föhnen oder gar lufttrocken zu lassen.
  • Verzicht auf Chemie: Es lohnt sich außerdem, auf harte Chemie bei Shampoo und Co. zu verzichten und stattdessen auf natürliche Produkte auszuweichen. Auch das Färben der Haare belastet die Haare zusätzlich.

Lass dich hier am besten von deinem Friseur oder deiner Friseurin beraten. Nicht alle Haarpflegeprodukte sind in der Schwangerschaft empfehlenswert.

Wenn du schwanger bist und Haarausfall hast, achte unbedingt auf deine Ernährung. Es gibt bestimmte Nährstoffe, die helfen, dein gesundes Haarwachstum zu fördern.

  • Nimm genügend Proteine zu dir, da sie wichtig für das Haarwachstum sind. Gute Proteinquellen sind zum Beispiel Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte.
  • Achte außerdem auf eine eisenreiche Ernährung. Eisenmangel führt häufig zu Haarausfall. Viel Eisen enthalten Lebensmittel wie rotes Fleisch, grünes Blattgemüse und Hülsenfrüchte.
  • Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls gut für dein Haarwachstum. Du findest sie in fettem Fisch wie Lachs oder in Leinsamen und Chiasamen.

Ich weiß, man hört es andauernd: „Vieeel trinken!“

Aber ja, Wasser wird häufig vergessen oder gar unterschätzt – dabei ist es ein echtes Wundermittel. Dein Körper braucht genug Flüssigkeit, um gesundes Haarwachstum zu unterstützen.

Darüber hinaus hilft dir Wasser in der Schwangerschaft, um trockene Haut vorzubeugen, deinen Kreislauf zu stabilisieren und weitere Beschwerden wie Übelkeit und Müdigkeit vorzubeugen.

Bestimmte Vitamine (B, C, E und Zink) unterstützen ebenfalls gesunde und schöne Haare. Vitamin C hilft zum Beispiel dem Körper dabei, Eisen besser aufnehmen zu können. Integriere daher Lebensmittel wie Orangen, Paprika und Brokkoli in deinen Speiseplan.

Bevor du in Eigenregie auf diverse Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifst, sprich bitte mit deiner behandelnden Ärztin oder deinem behandelnden Arzt und lass ein Nährstoffprofil erstellen.

Haarausfall NACH der Schwangerschaft: Was muss ich dazu wissen?

Bei den meisten Frauen werden die Haare während der Schwangerschaft aufgrund des veränderten Hormonspiegels dicker und voller. Das führt dazu, dass weniger Haare ausfallen als üblich.

Doch nach der Geburt des Babys kehrt sich dieser Effekt um. Etwa drei bis sechs Monate NACH der Entbindung kommt es bei vielen Frauen zu einem verstärkten Haarausfall.

Dies wird als postpartaler Haarausfall bezeichnet. Der Haarausfall nach der Schwangerschaft ist auf den verminderten Östrogenspiegel zurückzuführen. Nach der Geburt sinkt der Wert dieses Hormons in deinem Körper wieder ab.

Das Haarwachstum ist verkürzt, sodass du plötzlich nach dem Duschen viele Haare im Abfluss wiederfindest. Für viele Frauen kann das ein kleiner Schock sein.

Der postpartale Haarausfall ist temporär ist und verschwindet normalerweise von selbst nach einigen Wochen. Dann wirst du zügig eine Verbesserung deines Haarwachstums bemerken – die Haare wachsen nach und zeigen sich oft als kurze abstehende Babyhaare am Haaransatz.

Haarausfall vorbeugen: Damit haben viele Frauen gute Erfahrungen gemacht

Um dir keine falschen Hoffnungen zu machen: Durch eine gesunde, eisenhaltige Ernährung kannst du einen nährstoffbedingten Haarausfall vorbeugen – den hormonbedingten Haarausfall leider nicht wirklich.

Die Teilnehmerinnen in unserem Kurs „Gesund durch die Schwangerschaft“ berichteten jedoch, dass ihnen besonders der Blick auf ihre Eisenwerte und andere Nährstoffe sehr geholfen hat. Dadurch wurde ihnen bewusst, auf welche Lebensmittel sie besonders wert legen sollten. Dieses Selbstvertrauen im Umgang mit dem eigenen Körper hilft enorm.

Denke daran, dass jeder Körper anders reagiert und es keine genaue Zeit gibt, wann der Haarausfall in der Schwangerschaft beginnt oder endet. Es ist wichtig, geduldig zu sein und auf eine gesunde Ernährung sowie auf eine gute Pflege deiner Haare zu achten, um das Haarwachstum zu unterstützen.

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