Du wachst morgens auf und dein Kiefer fühlt sich an, als hättest du die ganze Nacht Zähne geknirscht. Dein Nacken ist verspannt, der Kopf dröhnt und wenn du ganz ehrlich mit dir bist, spannst du auch tagsüber öfter unbewusst den Kiefer an. 

Was viele nicht wissen: 

Ein verspannter Kiefer hat nicht nur Einfluss auf dein Gesicht, deine Zahngesundheit und deine Haltung. Er wirkt sich direkt auf deinen Beckenboden aus.

Gerade für uns (werdende) Mamas ist ein verspannter Beckenboden nicht zu unterschätzen.

Denn ein entspannter Kiefer kann dir die Geburt erleichtern, die Rückbildung unterstützen und sogar langfristige Beschwerden lindern. 

Wer wir sind – und warum dieses Thema bei uns wichtig ist

Wir sind Rieke und Katharina von der MamAcademy. Frauenärztin, Coaches, Prä- und Postnatal-Yogalehrerinnen und selbst Mamas. 

Unsere Mission ist es, dich in allen Phasen von Schwangerschaft, Geburt, im MamaSein und im FrauBleiben zu begleiten. Körperlich, mental und emotional. 

Dabei klären wir alte Mythen auf und geben Wissen weiter, das kaum bekannt ist, aber so viel verändern kann..

In diesem Artikel erfährst du:

  • warum und wie Kiefer und Beckenboden zusammenhängen,
  • welche Folgen ein verspannter Kiefer für Geburt und Rückbildung haben können,
  • wie du beides sanft entspannst,
  • und wie du den Prozess weiter unterstützen kannst

Vielleicht erkennst du dich an der einen oder anderen Stelle wieder und findest genau die Lösung, die dir gerade fehlt.

Kiefer und Beckenboden – wie hängt das überhaupt zusammen?

Wir sind immer wieder fasziniert: Der menschliche Körper ist ein wahres Wunderwerk. 

Alles ist miteinander verbunden. Manchmal auch auf Wegen, die man nicht sofort vermuten würde. 

Die Verbindung zwischen unserem Kiefer und Beckenboden ist eine davon und die ist besonders spannend. Denn es gibt es eine direkte fasziale und nervale Verbindung:

  • Über die Wirbelsäule laufen Muskelketten, die den Kiefer mit dem Beckenboden verbinden. Verspannung oben bedeutet oft Anspannung unten.
  • Der Nervus vagus, einer der wichtigsten Nerven im Körper, beeinflusst sowohl den Kiefer- als auch den Beckenbereich. Stress, der sich im Kiefer zeigt, überträgt sich so auch auf den Beckenboden.
  • Beide Bereiche sind Schließmuskeln: Der Kiefer kontrolliert das Öffnen/Schließen des Mundes, der Beckenboden das Öffnen/Schließen im Beckenbereich. Oft reagieren sie im Gleichklang: Ist der Kiefer fest, hält auch der Beckenboden dicht.

Kurz gesagt: 

Entspannung im Kiefer bedeutet meist auch Entspannung im Beckenboden – und umgekehrt.

Warum ein verspannter Kiefer gerade für Mütter ein Thema ist

Die meisten Frauen spüren erstmalig in der Schwangerschaft überhaupt ihren Beckenboden. Nämlich dann, wenn er durch das Gewicht im Bauch ordentlich belastet wird. 

Spätestens nach der Geburt zeigt er dann, wie sehr er doch auf Unterstützung angewiesen ist. Doch wenn dann zusätzlich der Kiefer verspannt ist, potenziert sich diese Belastung.

Konkret bedeutet das: 

Während der Geburt: 

Ein angespannter Kiefer erschwert das Entspannen und Loslassen und genau das ist bei der Geburt so wichtig. Viele Hebammen sagen: „Ein entspannter Mund ist ein entspannter Muttermund.“ 

Wenn du also den Kiefer fest zusammenbeißt, sendet dein Körper ein Signal von Anspannung bis in den Beckenboden. Das kann den Geburtsverlauf verlängern oder erschweren.

Nach der Geburt: 

Auch in der Rückbildung spielt der Zusammenhang eine Rolle. 

Wer viel Stress hat, Zähne knirscht oder die Kiefermuskulatur ständig anspannt, baut unbewusst auch im Beckenboden Spannung auf. Die Folge können Beschwerden wie Druckgefühl, Schmerzen beim Sitzen oder Schwierigkeiten beim Ansteuern der Beckenbodenmuskeln sein.

Verspannter Kiefer im Alltag: 

Mama-Sein bedeutet oft Multitasking, wenig Schlaf und viel Stress. 

Kein Wunder also, dass viele Frauen die Anspannung unbewusst im Kiefer parken. Doch was wir da festhalten, wirkt sich auch auf unsere Körpermitte aus.

Die Symptome: Woran erkennst du, dass Kiefer und Beckenboden verspannt sind

Vielleicht erlebst du eines oder mehrere dieser Anzeichen:

  • Häufiges Zähneknirschen oder Pressen, vor allem nachts
  • Spannungskopfschmerzen oder Migräne
  • Nacken- und Schulterverspannungen
  • Druck- oder Fremdkörpergefühl im Beckenboden
  • Schwierigkeiten, den Beckenboden bewusst zu entspannen oder anzusteuern
  • Schmerzen im unteren Rücken
  • Probleme beim entspannten Wasserlassen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Wenn du dich wiedererkennst, könnte es gut sein, dass Kiefer und Beckenboden bei dir im „Stresspaket“ zusammenarbeiten.

Wie du Beckenboden und Kiefer entspannen kannst

Die gute Nachricht: Du kannst lernen, beide Bereiche bewusst zu entspannen.

  1. Bewusstsein schaffen: Achte im Alltag darauf, ob du den Kiefer zusammenpresst. Einfach mal locker lassen. Lippen leicht geschlossen, Zunge sanft am Gaumen.
  2. Atmung nutzen: Tiefe Bauchatmung wirkt Wunder. Beim Ausatmen bewusst den Kiefer loslassen. Du wirst spüren, wie sich auch der Beckenboden weicher anfühlt.
  3. Sanfte Bewegung: Schon leichte Dehnungen im Nacken und sanfte Kieferübungen können die Spannung lösen.
  4. Yoga & Beckenbodenübungen: In unseren Kursen bei der MamAcademy verbinden wir Atem, Entspannung und gezieltes Beckenbodentraining. Genau diese Verbindung bringt den Körper zurück in Balance.
  5. Gesichtstraining: Mit einfachen, gezielten Übungen für deine Kieferregion kannst du Verspannungen im Gesicht lösen – was wiederum den Beckenboden positiv beeinflusst.

Hanna Sacher: Physiotherapie und Gesichtstraining

Eine Frau, die wir dir in diesem Zusammenhang unbedingt vorstellen möchten, ist Hanna Sacher. Sie ist Physiotherapeutin und Expertin für Gesichtstraining. Eine Methode, mit der du gezielt die Muskulatur im Gesicht und damit auch den Kiefer entspannen und stärken kannst.

Warum das so spannend für uns Mamas ist? 

Weil durch die gezielte Lockerung im Gesicht automatisch auch Signale an den Körper gehen, die den Beckenboden entspannen. Das bedeutet: Wenn du lernst, den Kiefer loszulassen, kannst du gleichzeitig Spannungen im Beckenbereich lösen. 

Gerade in der Rückbildung oder auch nach einem Kaiserschnitt kann das sehr effektiv sein.

Hanna bietet ein kostenloses Starterset für Gesichtstraining an, mit dem du direkt ausprobieren kannst, wie sich schon kleine, regelmäßige Übungen positiv auf dein Gesichtsausdruck und dein Körpergefühl auswirken. 

Wir finden: Es ist eine wundervolle Möglichkeit, selbst in ein paar Minuten am Tag spürbare Entlastung für Kiefer, Kopf, Nacken und eben auch für den Beckenboden zu schaffen. 

Und pssst… ganz nebenbei lässt dich regelmäßiges Gesichtstraining jünger und strahlender aussehen!

Persönlicher Einblick: Warum dieses Wissen so wertvoll ist

Rieke sagt immer wieder, wie deutlich sie diesen Zusammenhang gespürt hat: 

„Ich knirsche nachts oft mit den Zähnen. Und habe mir sogar vor 1-2 Jahren noch Botox in die Kiefermuskulatur spritzen lassen, um die Beschwerden zu lindern. Doch das ist während einer Schwangerschaft und Stillzeit nicht möglich. Also habe ich während der Schwangerschaft aktiv darauf geachtet, Entspannungs- und Trainingsübungen für meinen Kiefer zu machen, um den Kiefer locker zu lassen. Ich habe sofort gemerkt, wie viel leichter es auch dadurch wurde, meinen Beckenboden entspannt und fit zu halten.“

Auch nach der Geburt, besonders in der Rückbildungszeit, haben wir beide die Erfahrung gemacht: 

Wenn der Kiefer entspannt ist, fühlt sich auch der Beckenboden stabiler und weniger verspannt an, lässt sich leichter ansteuern und natürlich auch stärken. Denn er ist ja auch ein Muskel und die sind mal stark und mal weich. Sie brauchen beides, um richtig zu funktionieren.

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Weitere Informationen

Fazit: Dein Kiefer ist ein Schlüssel zum Beckenboden

Du siehst: Ein verspannter Kiefer ist mehr als nur ein nerviges Nebenproblem. 

Du kriegst nicht nur Kopfweh und Zahnprobleme, sondern beeinflusst er deine gesamte Körperhaltung, die Geburt und die Rückbildung. 

Wenn du lernst, diesen Bereich bewusst zu entspannen, tust du gleichzeitig deinem Beckenboden etwas Gutes und damit dir selbst.

Falls du spürst, dass dein Kiefer oft verspannt ist oder du in der Rückbildung Schwierigkeiten hast, den Beckenboden anzusteuern, probiere es unbedingt aus: 

Locker lassen, bewusst atmen, kleine Routinen einbauen. Und hol dir Unterstützung! Ob mit gezielten Übungen in unserem Postpartum Power Kurs oder durch Expertinnen wie Hanna Sacher mit ihrem Gesichtstraining.

Dein Körper ist ein einziges Wunderwerk und alles hängt zusammen. Und genau das macht ihn so wundervoll!