Wusstest du, dass deine Gebärmutter während der Schwangerschaft auf das bis zu 20-fache ihrer ursprünglichen Größe anwächst? Kein Wunder also, dass der Körper nach der Geburt eine Weile braucht, um wieder in seinen Normalzustand zurückzukehren.
Und während dein Baby in deinen Armen wächst, arbeitet dein Körper im Hintergrund an seiner eigenen Heilung.
Natürlich kommen da zunächst Fragen auf, über die du dir vorher vielleicht noch nie Gedanken gemacht hast:
- Wie lange dauert es, bis die Gebärmutter wieder so klein ist wie vorher?
- Was genau passiert während der Rückbildung der Gebärmutter?
- Kann ich meine Gebärmutter bei ihrer Rückbildung unterstützen?
Hey, wir sind Rieke und Katharina von der MamAcademy – und wenn du gerade ein Baby bekommen hast, dann erstmal: Herzlichen Glückwunsch!
Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie verrückt und wunderschön diese erste Zeit sein kann. Während du dich an das Leben mit deinem Neugeborenen gewöhnst, passiert in deinem Körper etwas Faszinierendes: Deine Gebärmutter bildet sich zurück.
Rieke, als Gynäkologin und bald 3-fach-Mama, kennt den Prozess aus zwei Perspektiven – medizinisch und ganz persönlich. In diesem Artikel beantworten wir dir all die vielen Fragen zur Rückbildung der Gebärmutter und verraten dir auch, wie du deinen Körper sanft dabei unterstützen kannst.
Also, schnapp dir einen Tee, lehn dich zurück – und wir klären dich auf!
Was passiert bei der Rückbildung der Gebärmutter und wie lange dauert sie?
Die Natur hat das clever eingerichtet: Direkt nach der Geburt beginnt dein Körper damit, die Gebärmutter (medizinisch: Uterus) auf ihre ursprüngliche Größe zurückzubilden. Während der Schwangerschaft hat sie sich gewaltig vergrößert – von etwa der Größe einer kleinen Birne zu der einer Melone.
Nach der Geburt wiegt deine Gebärmutter etwa ein Kilogramm, doch innerhalb von sechs bis acht Wochen schrumpft sie wieder auf etwa 50 Gramm – ist das nicht verrückt? Zudem ist nach 10 Tagen von außen nichts mehr tastbar. All das passiert imsogenannten Wochenbett.
Die Rückbildung läuft in den seltensten Fällen still und leise ab:
Viele Frauen spüren in den ersten Tagen sogenannte Nachwehen – das sind krampfartige Kontraktionen, die helfen, die Gebärmutter zu verkleinern. Besonders beim Stillen können diese Krämpfe stärker auftreten, weil das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Das gleiche Hormon, das für Kuschelgefühle sorgt, zieht also gleichzeitig die Gebärmutter zusammen – clever, oder?
Außerdem:
Wenn du schon mehrere Kinder bekommen hast, können die Nachwehen stärker ausfallen als bei deinem ersten Baby. Dein Körper sagt quasi: „Wir kennen den Ablauf – jetzt ziehen wir schneller durch.“
Wie fühlt sich die Rückbildung der Gebärmutter an?
Die Wahrnehmung der Rückbildung ist so individuell wie jede Geburt.
Während manche Frauen kaum etwas spüren, fühlen sich die Nachwehen bei anderen wie kräftige Menstruationskrämpfe an. Besonders beim Stillen sind sie spürbar. Auch der blutige Wochenfluss (Lochien) ist ein Zeichen dafür, dass dein Körper sich reinigt.
Keine Panik bei Schmerzen:
Falls die Nachwehen unangenehm sind, helfen oft Wärme, sanfte Atemübungen oder einfache Yoga-Positionen. Und wenn du unsicher bist, ist deine Hebamme oder Gynäkologin für dich da.
Wie kann ich die Rückbildung der Gebärmutter fördern?
Du siehst: Dein Körper ist ein Wunderwerk und erledigt die Rückbildung größtenteils allein. Doch ein bisschen Unterstützung kann nie schaden. Zudem kann es auch manchmal sein, dass die Rückbildung eben nicht wie im Bilderbuch verläuft und verzögert ist.
Wenn du dich fragst, wie du die Rückbildung deiner Gebärmutter etwas unterstützen kannst, sind hier ein paar Tipps:
- Stillen: Ja, Stillen ist nicht nur für dein Baby gut, sondern auch für deine Gebärmutter. Das ausgeschüttete Oxytocin regt die Kontraktionen an und hilft so bei der Rückbildung.
- Bauchlage ausprobieren: Wenn es sich für dich angenehm anfühlt, leg dich mehrmals am Tag für ein paar Minuten auf den Bauch. Diese einfache Position entlastet die Gebärmutter und unterstützt den Rückbildungsprozess. Tipp: Vorher die Blase leeren, damit der Druck auch auf der Gebärmutter ankommt.
- Bewegung, aber sanft! Spaziergänge an der frischen Luft regen die Durchblutung an und helfen deinem Körper, wieder in Balance zu kommen. Kein Marathon, aber eine Runde um den Block wirkt oft Wunder.
- Rückbildungsyoga: Gezielte Yoga-Übungen können den Beckenboden und die seitliche Bauchmuskulatur sanft aktivieren und dadurch den Rückbildungsprozess fördern.
MamAcamdy-Tipp: In unserem Postpartum Power Rückbildungskurs geben wir dir kurze Trainingseinheiten, die genau auf diese Phase nach der Geburt abgestimmt sind.
- Wärme tut gut: Eine wärmende Kirschkernauflage auf dem Bauch entspannt nicht nur, sondern fördert auch die Durchblutung und lindert Nachwehen.
Mit diesen sanften Methoden kannst du die Rückbildung unterstützen, ohne dich zu überfordern. Mach dir noch einmal bewusst, dass dein Körper in der ersten Zeit nach der Geburt viel Ruhe und Entspannung benötigt.
Was tun, wenn die Gebärmutter sich nicht zurückbildet?
Manchmal läuft es nicht ganz nach Plan – und das ist okay.
Sollte sich deine Gebärmutter nicht vollständig zurückbilden, spricht man von einer „Uterusinvolution“. Mögliche Anzeichen dafür sind anhaltende Blutungen, starke Schmerzen oder ein ungewöhnlich harter Bauch. Das kommt recht selten vor, dennoch solltest du deine Hebamme oder die Frauenärztin konsultieren, wenn du dir unsicher bist.
Mögliche Ursachen können sein:
- Plazentareste: Wenn kleine Teile der Plazenta in der Gebärmutter bleiben, kann das die Rückbildung behindern.
- Infektionen: Eine Entzündung (Endometritis) kann den Heilungsprozess stören.
- Schwache Uterusmuskulatur: Besonders nach Mehrlingsgeburten oder sehr großen Babys kann die Muskulatur überdehnt sein.
Eine frühe Kontrolle und Unterstützung sind hier entscheidend – und es gibt auch für diese Fälle medizinische Lösungen.
Sanfte Yoga-Übungen zur Unterstützung der Gebärmutterrückbildung
Wir von der MamAcademy haben selbst die Erfahrung gemacht:
Gezieltes Yoga mit dem Fokus auf den Beckenboden kann die körperliche Heilung nach der Geburt enorm unterstützen. So entstand bei uns der Herzenswunsch, diese Erfahrung noch mehr Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt zu ermöglichen.
Mittlerweile haben wir Hunderte Frauen in unserem Postpartum Power Rückbildbildungskurs begleiten können. Dort liegt der Fokus auf den Übungen, die dein Körper nach der Geburt braucht. Auf Übungen, die dich zurück in deine Kraft bringen und dir ganz neues Wohlbefinden für die sensible Zeit im Wochenbett und danach schenken.
Fazit: Rückbildung der Gebärmutter – gib deinem Körper Zeit
Die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt ist ein faszinierender Prozess und dein Körper meistert diese große Aufgabe in der Regel von ganz allein.
Ja, es dauert oft ein paar Wochen, bis deine Gebärmutter wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht hat, der Wochenfluss aufhört und alle Organe wieder an Ort und Stelle sind. Gib deinem Körper diese Zeit, das ist völlig normal.
Du hast schließlich gerade ein Wunder vollbracht.
Indem du deinem Körper mit sanfter Bewegung, gesunder Ernährung und liebevoller Achtsamkeit begegnest, kannst du diesen Prozess positiv beeinflussen.
Sollte mal etwas nicht ganz rund laufen: Du bist damit nicht allein. Deine Hebamme oder Gynäkologin kann dich bei diesem Thema sicher unterstützen. Also, hol dir Hilfe!
Und solltest du dir selbst etwas Gutes tun wollen:
In unserem Postpartum Power Rückbildungskurs zeigen wir dir genau die Übungen, die deinen Körper auf diesem Weg unterstützen – sanft, effektiv und mit klarem Fokus auf deine Beckenbodenmuskulatur.
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