Verhütung nach der Geburt: Welche Verhütungsmethode ist die Richtige?
Sind die Strapazen der Geburt und das Wochenbett geschafft kommt bei vielen Frauen auch wieder die Lust nach Sexualität zurück. Damit verbunden natürlich auch das Thema Verhütung. Wann eine Frau nach der Geburt wieder schwanger werden kann, ist sehr individuell. Stillt eine Frau nicht oder nur wenig, kann es bereits 4-6 Wochen nach der Geburt zum ersten Eisprung und damit einer Schwangerschaft kommen.
In diesem Artikel erfährst Du, welche Verhütungsmethoden es nach der Geburt gibt und welche für Dich am besten geeignet sind.
Wann ist Sex nach der Geburt möglich?
Nach der Geburt steht zunächst einmal das Abheilen von möglichen Geburtsverletzungen im Vordergrund. Solange die Wunden nicht komplett verheilt sind, Schmerzen oder Unwohlsein im Intimbereich vorliegen ist an Sex gar nicht zu denken. Auch der Wochenfluss kann in den ersten Tagen nach der Geburt sehr stark sein.
Doch auch in den ersten Wochen nach der Geburt kann die Vulva, Vagina und der Damm sehr empfindlich sein. Ebenso können die Brüste druckempfindlich sein und ein erhöhtes Schmerzempfinden vorliegen. Der Heilungsprozess nach einer Kaiserschnittentbindung dauert häufig noch länger. Denn nicht nur die äußerlich sichtbare Schnittnarbe gehört zum Wundbereich, auch die inneren Heilungsvorgänge sollten beachtet werden. Unabhängig ob Spontanentbindung oder Kaiserschnitt, sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, solange noch ein deutlicher Wochenfluss erkennbar ist. Denn der Wochenfluss beinhaltet nicht nur Blut, sondern auch Wundsekret und möglicherweise Gewebeteile. Grundsätzlich können Keime im Wochenfluss vorhanden sein, die über den Sex zu aufsteigenden Infektionen führen können. Insbesondere bei noch vorliegenden Verletzungen der Scheide ist Vorsicht geboten.
Nach ca. 6-8 Wochen ist das Wochenbett abgeschlossen und damit auch das erhöhte Infektionsrisiko. Für die Entscheidung wann dann wieder Geschlechtsverkehr möglich ist, ist das eigene Wohlbefinden und die Libido der Frau entscheidend.
Schützt Stillen vor einer erneuten Schwangerschaft?
Jein. Durch das Stillen produziert der Körper vermehrt das milchbildende Hormon Prolaktin. Dieses hat außerdem eine Wirkung auf die Eierstöcke und unterdrückt ab einer gewissen Konzentration den Eisprung und damit auch die Menstruation. Um eine empfängnisverhütende Prolaktinkonzentration zu erreichen muss sehr regelmäßig und ausschließlich gestillt werden, doch auch dies bietet keinen 100%igen Schutz. Wird hingegen nur kurz oder gar nicht gestillt wird, kommt es bei vielen Frauen schon ca. 4-6 Wochen nach der Geburt zum ersten Eisprung – und dann ist die Möglichkeit einer Schwangerschaft gegeben.
In der Regel findet der erste Eisprung vor der ersten Blutung statt (Ausnahme LAM s.u.). Eine Schwangerschaft ist also auch ohne eine erste Periodenblutung möglich.
Welche Verhütungsmethoden gibt es nach der Geburt?
Prinzipiell können wir zwischen hormonellen und nicht hormonellen Verhütungsmethoden unterscheiden. Da künstliche Östrogene über die Muttermilch auf den Säugling übergehen, die Milchproduktion verringern und die Qualität der Milch negativ beeinflussen können, eignen sich während der Stillzeit nur reine gestagenhaltige Verhütungsmittel für den Empfängnisschutz. Stillt die Frau nicht, kann sie auf die gesamte Palette der hormonellen Verhütungsmethoden zurückgreifen.
1. Hormonfreie Verhütungsmethoden
Barrieremethoden
Sowohl ein Kondom, als auch ein Diaphragma können bedenkenlos auch nach der Geburt zur Verhütung eingesetzt werden. Wichtig ist, dass ein Diaphragma, dass bereits vor der Geburt benutzt wurde, eventuell aufgrund der körperlichen Veränderungen nach der Geburt neu angepasst werden muss. Für einen sichereren Schutz sollte zudem spermienabtötendes Gel verwendet werden.
Operative Methoden
Ist die Familienplanung sicher abgeschlossen, können auch dauerhafte Methoden zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist die Samenleiterdurchtrennung (Vasektomie) des Mannes, die zu jeder Zeit erfolgen kann. Alternativ kann auch die Frau eine Sterilisation durchführen lassen. Diese kann schon kurz nach der Entbindung im Rahmen eines geplanten Kaiserschnittes oder auch geplant als eigener kleiner Eingriff nach der Geburt erfolgen. So können die Spermien nicht mehr zu der Eizelle gelangen und die Eizelle kann sich nicht mehr in der Gebärmutter einnisten. Die Durchtrennung der Eileiter beeinflusst die Funktion der Eierstöcke und damit den Hormonhaushalt i.d. R. nicht. Diese Vasektomie ist im Vergleich zur Eileiterdurchtrennung ein deutlich kleinerer Eingriff.
Intrauterine Verhütungsmethoden (Spirale)
Die Spirale und andere intrauterine Pessare gelten ebenso als sehr sichere Verhütungsmethoden. Bereits 6-8 Wochen nach der Geburt ist die Gebärmutter soweit zurückgebildet, dass eine Spirale vom Frauenarzt-/ärztin eingesetzt werden kann. Unterschieden werden hormonhaltige intrauterine Systeme von hormonfreien Intrauterinen Pessaren. Beide Modelle werden über den Muttermund hindurch in die Gebärmutter eingesetzt. Nach einer vaginalen Entbindung kann dies in der Regel auch noch Monate später problemlos außerhalb der Periode durchgeführt werden. War der Muttermund unter der Geburt nicht eröffnet, eignen sich die letzten Tagen der Menstruationsblutung zum Einsetzen besonders gut. Alternativ kann ein Medikament vorab den Muttermund etwas weicher und durchgängiger machen, so dass das Einlegen weniger stark zu spüren ist.
Nach der Einlage kann es zu menstruationsartigen Schmerzen kommen, die aber kurzzeitig wieder abklingen sollten. Nach dem Einlegen und in regelmäßigen Abständen wird die korrekte Lage der Spirale mittels Ultraschall kontrolliert. Auch durch das Ertasten des Rückholfadens, der ca. 1-2 cm aus dem Muttermund in die Vagina reicht, kann die Lage indirekt durch die Frau selbst kontrolliert werden.
Wichtig: Intrauterine Verhütungsmethoden, wie auch die Pille bieten keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten!
Hormonfreie Intrauterinpessare
Hormonfreie intrauterine Pessare gibt es in unterschiedlichen Formen, die alle über den selben Mechanismus Empfängnis verhütend wirken. Am häufigsten verwendete werden Kupfersysteme zur Verhütung genutzt. Seltener werden Silber- oder Goldspiralen angewendet.
Die Kupferspirale (Intrauterinpessar) besteht aus einem Kunststoffstäbchen in T- oder Ankerform, das mit einem feinen Kupferdraht umwickelt ist. Aus dem Kupferdraht werden geringe Mengen Kupfer in die Gebärmutter freigesetzt. Alternativ zur Spirale gibt es noch die Kupferkette, die mittels eines Knotens in der Gebärmuttermuskulatur verankert wird und den Kupferball, der über sich über seine spezielle Form in der Gebärmuttermuskulatur “festhält). Durch die Abgabe von Kupfer-Ionen verändert sich die Gebärmutterschleimhaut und der Zervixschleim. Außerdem werden die Spermien über das Kupfer in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt. Sollte es dennoch zu einer Befruchtung kommen, ist eine Einnistung in der veränderten Gebärmutterschleimhaut nicht möglich.
Die Kupferspirale bietet in der Regel 5 Jahre einen zuverlässigen Verhütungsschutz. Sie kann jedoch auch zu jederzeit früher entfernt werden. Mit einem Intrauterinen Pessar kann es zu einer verstärkten und möglicherweise schmerzhafteren Blutung kommen. Auch Schmierblutungen oder Zwischenblutungen sind möglich. Nach einer Anpassungszeit von ca. 3-6 Monaten werden diese Nebenwirkungen in der Regel weniger. Das Risiko für aufsteigende Infektionen ist unter einem liegenden Kupfersystem geringfügig erhöht.
Natürliche Methoden wie NFP=Natürliche Familienplanung
Über die Messung der Temperatur, die Veränderung des Zervixsschleims und des Muttermundes kann die Zeit des Eisprunges sehr genau Festlegung der Zeit des Eisprungs und damit das fruchtbare Fenster sehr genau bestimmt werden. Wichtig für die Umsetzung von NFP ist die Bereitschaft der Frau, sich intensiv mit ihrem Körper auseinanderzusetzen und etwas Geduld. Denn um NFP als sichere Verhütungsmethoden anzuwenden muss die Anwendung erst geübt werden. Erst mit einer kontinuierlichen Dokumentation von Körpertemperatur, Muttermundstand und Beschaffenheit des Zervixschleim über mehrere Zyklen kann eine ausreichende Sicherheit über die Deutung der Körperzeichen erreicht werden. Zudem können Faktoren wie ein unregelmäßiger Lebens- und Schlafrhythmus, Alkoholkonsum, Stress oder Erkrankungen den eigenen Zyklus beeinflussen.
Ist NFP auch nach der Geburt sicher?
Um NFP auch nach der Geburt anwenden zu können, ist wichtig zu wissen, dass sich der Körper nach der Entbindung verändert und es eine Zeit dauern kann, bis sich ein normaler Zyklus wieder einstellt. Wird nicht gestillt, sollte zur Sicherheit bis zum Erreichen einer ersten Temperaturhochlage zusätzlich mit einem Kondom oder Diaphragma verhütet werden. Gerade mit Baby sind die Nächte unruhige, hier ist zu beachten, dass die Temperatur nur dann aussagekräftig ist, wenn vorher eine Tiefschlafphase erreicht wurde.
Auch in der Stillzeit kann mit der NFP Methode recht sicher verhütet werden. Voraussetzung ist, dass sich die Frau schon vor der Geburt ausreichend mit dieser Methode vertraut gemacht hat und sicher in der Anwendung war. Da es unvorhersehbar ist, wann der erste Eisprung nach der Geburt kommt, steht in der Stillzeit zunächst die Beobachtung des Zervixschleims im Vordergrund. Erst nach der ersten Temperaturhochlage kann auch die Temperatur als Parameter zur Auswertung herangezogen werden. Generell eignet sich die NFP Methode vor allem für Frauen, die schon vor der Geburt auf diesem Wege verhütet haben! In der Stillzeit gibt es ein paar Auswertungsregeln, die sich von denen zum normalen Zyklus unterscheiden. So gilt das Fruchtbare Fenster jeweils einen Tag länger nach dem Schleimhöhepunkt und der Temperaturhochlage.
NFP braucht eine Bereitschaft und Übung. Hat eine Frau schon vor der Geburt mit der NFP sicher verhütet, kann sie dies auch in der Stillzeit tun.
LAM = Lactational Amenorrhoea Method
Diese Methode eignet sich nur für Frauen, die nach der Geburt vollstillen möchten. Sie geht auf Beobachtungen zurück, die zeigen, dass es beim vollem Stillen unter den u.g. Voraussetzungen innerhalb der ersten 6 Monaten nach der Geburt in den allermeisten Fällen (98%) erst nach einer stattgehabten Menstruationsblutung zu einem Eisprung kommt. In diesem Fall ist es also möglich mit sehr geringem Aufwand eine sichere Verhütung zu erreichen. Um die LAM anwenden zu können, sollten diese Bedingungen eingehalten werden:
-
Vollstillen: Das heißt, dass das Baby NUR Muttermilch bekommt (kein Wasser, Tee, Säuglingsnahrung oder Brei)
-
Es kam nach der 8. Woche nach der Geburt zu keiner Blutung
-
Das Baby ist unter 6 Monate alt
-
Es kam nach der 8. Woche nach der Geburt zu keiner Blutung
-
Das Baby trinkt mindestens 6 Mal am Tag
-
Der Abstand zwischen den einzelnen Stillmahlzeiten ist nicht länger als 6 Stunden
-
Das Baby bekommt keinen Schnuller
Sind alle Voraussetzungen gilt die Frau bis zum Eintritt der ersten Blutung oder bis zum vollendeten 6. Monat nach Geburt als unfruchtbar. Ist eine Bedingung nicht mehr gegeben, kann die LAM nicht angewendet werden und es sollte auf die Regeln der NFP zurückgegriffen werden.
Bei der LAM tritt die erste Blutung mit hoher Wahrscheinlichkeit VOR dem ersten Eisprung auf. Bis dahin wird eine Unfruchtbarkeit angenommen.
2. Hormonhaltige Verhütungsmethoden
Wichtig zu wissen ist, dass alle hormonellen Verhütungsmittel, die künstliche Östrogene enthalten generell in der Stillzeit nicht empfohlen werden, da sie die Milchmenge beeinflussen können (s.o.). Diese Präparate gehen außerdem mit einem erhöhten Thromboserisiko einher. Da zusätzlich das Thromboserisiko nach der Geburt, insbesondere 6-8 Wochen danach erhöht ist, sollte ein Kombinationspräparat mit künstlichen Östrogenen und Gestagenen erst frühestens nach 8 Wochen nach der Geburt begonnen werden. Reine gestagenhaltige Präparate gehen bis auf die 3-Monatsspritze mit keinem erhöhten Risiko für eine Thrombose oder Schlaganfall einher. Eine ausführliche Anamnese im Bezug auf Risikofaktoren und zur Auswahl des richtigen Präparats sollte deshalb in jedem Fall durch die behandelnde Frauenärztin/-arzt erfolgen! Außerdem ist besonders auf psychische Nebenwirkungen zu achten und diese sollten immer ernst genommen werden!
Hormonspirale
Die Hormonspiralen geben gleichmäßig kleinste Mengen des Hormons Gestagen an die Gebärmutter ab und können deshalb auch in der Stillzeit verwendet werden. Die Hormonspiralen bestehen aus kleinen T-förmigen Kunststoffkörpern, die sich in Größe und Dosis des enthaltenen Hormons unterscheiden können. Die kleineste Spirale ist 28 x 30 mm. Durch das freigesetzte Hormon verdickt sich der Zervixschleim am Gebärmutterhals, was die Beweglichkeit der Spermien deutlich vermindert. Außerdem wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut vermindert und damit die Einnistung der Eizelle verhindert. Bereits vom ersten Tag an wird damit ein sehr sicherer Empfängnisschutz erreicht. Je nach Art der Spirale bietet diese 3 bis 5 Jahren einen sicheren Verhütungsschutz. Die Periodenblutung kann unter der Hormonspirale im Verlauf ausbleiben oder deutlich vermindert sein. Aus diesem Grund eignet sich die Hormonspirale v.a. auch für Frauen, die unter einer starken und/oder schmerzhaften Periodenblutung leiden. Die Ovulation wird bei den wenigsten Frauen durch die Hormonspirale unterdrückt, die systemische Wirkung und damit auch Nebenwirkungen sind damit gering und selten. Das Risiko für aufsteigende Infektionen ist geringer, als bei den Kupfersystemen. Auch nach der Einlage der Hormonspirale kann es vor allem innerhalb der ersten 6 Monate zu unregelmäßigen Blutungen kommen.
Intrauterine Verhütungsmethoden bieten einen sicheren Empfängnisschutz für 3-5 Jahre und können auch in der Stillzeit angewendet werden.
Anti-Baby-Pille
Während der Stillzeit sind östrogenhaltige Kombinationspillen nicht geeignet. Künstliche Östrogene können über die Muttermilch auf den Säugling übergehen, die Milchproduktion verringern und die Qualität der Milch negativ beeinflussen. Reine Gestagen-Pillen (Minipille) können hingegen auch in der Stillzeit verwendet werden, da die enthaltenen Gestagene keinen Einfluss auf die Muttermilch haben. Die meisten Gestagen-Pillen werden durchgehend eingenommen, vermindern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und damit die Einnistung einer möglichen befruchteten Eizelle. Deshalb kann es aber auch unter der Einnahme der Minipille zum Ausbleiben der Menstruationsblutung kommen. Das Thromboserisiko ist unter der Minipille im Gegensatz zur Kombinationspille nicht erhöht. Wird nicht gestillt kann auch eine Kombinationspille angewendet werden. Welche Pille die Richtige ist sollte mit dem Frauenarzt/-ärztin besprochen werden. Die Pille gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel.
Das Thromboserisiko ist 6-8 Wochen nach der Geburt besonders hoch. Hormonelle Verhütungsmittel sollten deshalb erst 8 Wochen nach Geburt verabreicht werden.
Hormonimplantat
Das kleine Hormonstäbchen (ca. 4 cm lang und 2mm dünn) enthält ebenfalls nur Gestagene und ist damit theoretisch auch in der Stillzeit einsetzbar. Es wird unter einer kleinen lokalen Betäubung durch den Frauenarzt/-ärztin am Oberarm unter die Haut eingesetzt und gibt dort kleine Mengen Gestagen in den Körper ab. Das Implantat bietet einen Verhütungsschutz bis zu 3 Jahre. Eine der häufigsten Nebenwirkungen sind Zwischen- und Dauerblutungen. Außerdem besteht im Verlauf das Risiko für einen Östrogenmangel, der einen negativen Einfluss auf die Knochengesundheit haben kann. Wieviel Gestagen in die Muttermilch übergeht ist unklar. Das Wirkprinzip ist dem der Gestagenpille ähnlich.
Verhütungsring und Verhütungspflaster
Beide Verhütungsmethoden enthalten sowohl künstliche Östrogene, als auch Gestagene und sind deshalb während der Stillzeit ungeeignet. Wird nicht gestillt können sie bei geringem Thromboserisiko ab 8 Wochen nach der Geburt zur sicheren Verhütung angewendet werden. Der Vaginalring wird dabei in die Scheide eingeführt und verbleibt dort für 21 Tage. Anschließend wird er für 7 Tage entfernt, in denen eine Abbruchsblutung erfolgt. Das Hormonpflaster wird ebenso für 21 Tage auf die Haut (Oberschenkel, Oberarm oder Bauch) geklebt und nach einer 7 tägigen Pause erneuert. Vorteil gegenüber der Pille ist hierbei vor allem das Anwendungsmuster.
Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze enthält das Hormon Gestagen, welches als Depot alle drei Monate in den Gesäß- oder Oberarmmuskel der Frau injiziert wird. In dieser Zeit werden täglich kleine Mengen des Hormons in die Blutbahn abgegeben und entfalten daraufhin ihre Wirkung an der Gebärmutter und den Eierstöcken. Mit der Dreimonatsspritze wird der Eisprung verhindert, der Zervixschleim verdickt und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut vermindert. Da eine hohe Menge an Hormonen injiziert wird, ist ein Übergang in die Muttermilch sehr wahrscheinlich. Auswirkungen sind nicht bekannt, weshalb die Methode theoretisch auch in der Stillzeit angewendet werden kann. Jedoch kann es nach Absetzen der Spritze auch für eine längere Zeit zum Ausbleiben eines Eisprungs kommen, was bei nicht abgeschlossener Familienplanung berücksichtigt werden muss. Auch wenn dieses Präparat nur Gestagene erhält ist das Thromboserisiko unter der Dreimonatsspritze leicht erhöht.
Die Pille danach
Das sogenanntes Notfallverhütungsmittel enthält eine höhere Dosis Gestagen die im besten Falle den Eisprung verzögern. Die “Pille danach” kann auch in der Stillzeit angewendet werden. Jedoch sollte anschließend eine Stillpause von mindestens 12 – 36 Stunden (je nach Präparat) eingehalten werden, da ansonsten höhere Mengen in die Muttermilch gelangen können und deren Folgen nicht bekannt sind. Um die Muttermilchproduktion aufrecht zu erhalten und Milchstau zu vermeiden sollte die Muttermilch in der Zeit abgepumpt werden.
Du hast nun alle Verhütungsmethoden, die dir nach der Geburt zur Verfügung stehen kennengelernt. Welche Methode sich für Dich persönlich am besten eignet kannst nur Du selbst entscheiden. Insbesondere bei den hormonellen Verhütungsmethoden und den Intrauterinen Systemen sollte vorab ein Gespräch und eine Untersuchung durch deinen Frauenarzt/ärztin erfolgen.